Unter dem Strich muss das Geldhaus ein Minus von 10,4 Mrd. Euro verkraften. Analysten hatten mit «nur» 4,6 Mrd. Euro Verlust gerechtet.
Kostenbremse unvermeidbar
«Dass die Bank weiter auf die Kostenbremse steigen will, ist ein richtiger Schritt und darüber hinaus unvermeidbar», erläutert Marktanalyst Heino Ruland vom gleichnamigen Research-Unternehmen, gegenüber pressetext. «Zudem muss Allied Irish Banks in erheblichem Umfang seine Risiken reduzieren. Denn nur wenn das Institut schrumpft, stellt es bei einem Zusammenbruch keine Systemrelevanz für Irland mehr dar.»
Die Konsequenzen sind für die irische Geschäftsbankengruppe angesichts des Schuldenbergs hart. Denn in der Folge hat das Management angekündigt, 2.000 Stellen abzubauen, sich von seinen internationalen Ambitionen zu verabschieden und sich als irisches Regionalinstitut neu zu erfinden. Die Krise kommt nicht von ungefähr. Vor allem im Immobiliensektor haben sich Spekulationen gerächt.
70 Mrd.



Filiale der irischen Grossbank AIB: Über 40% des BIP werden zur Rettung benötigt. / 

Euro Kosten für Steuerzahler
Die Lage, vor allem für Allied Irish Banks, bleibt dramatisch. Die irischen Finanzinstitute hängen für ihre Refinanzierung nach wie vor am Tropf der Europäischen Zentralbank, die in der vergangenen Woche die Zinsen nach oben geschraubt hatte. Auch wirkt sich der immense Vertrauensverlust negativ aus. Denn verängstigte Kunden zogen enorm viel Kapital ab. Allein Allied Irish Banks verlor im vergangenen Geschäftsjahr mehr als 20 Mrd. Euro an Einlagen.
Das irische Bankendesaster wird zum Milliardengrab für den Steuerzahler. Ende März dieses Jahres hatte die irische Regierung nach einem Stresstest der Finanzinstitute beschlossen, die Kapitalpuffer der maroden Grossbanken mit weiteren 24 Mrd. Euro aufzustocken. Unter dem Strich summieren sich die Kosten für die irische Bankenrettung für den Steuerzahler auf 70 Mrd. Euro. Das sind mehr als 40 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung des Landes.