Teilergebnissen zufolge gewannen die Rechtspopulisten sogar die meisten Wählerstimmen - nicht aber die meisten Sitze im Parlament.
Nach Auszählung von mehr als 75 Prozent der Stimmen lagen die Rechtspopulisten mit 19,5 Prozent bei den Wählerstimmen knapp vor den Sozialdemokraten mit 19,2 Prozent. Auf dem dritten Platz landete den Teilergebnissen zufolge die Nationalpartei mit 18,5 Prozent der Stimmen.
Wegen des komplizierten finnischen Wahlrechts würden die Wahren Finnen mit diesem Ergebnis aber nicht die stärkste Fraktion bilden: Sie kämen auf 39 Sitze während die oppositionellen Sozialdemokraten und die Nationalpartei von Finanzminister Jyrki Katainen 42 Mandate erhielten.
Experten erklärten die Unterschiede zwischen Prozenten und Parlamentssitzen mit der unterschiedlichen Grösse der Wahlkreise.
Als Gewinner des Abends gefeiert
Unabhängig vom endgültigen Ausgang des Urnengangs feierten sich die Wahren Finnen mit ihrem charismatischen Parteichef Timo Soini als die Gewinner des Abends. Bei der Wahl vor vier Jahren hatten sie nur 4,1 Prozent erhalten.
Anhänger von Jyrki Katainen: 20,2 Prozent. /


Die Rechtspopulisten führten einen EU-kritischen Wahlkampf und machten auch die Einwanderung und den finnischen Wohlfahrtsstaat zum Thema.
Grosser Verlierer der Wahl war die Zentrumspartei von Regierungschefin Mari Kiviniemi, sie landete den Teilergebnissen zufolge mit 17,6 Prozent auf dem vierten Platz. Die Zentrumspartei und die pro-europäische Nationalpartei bildeten bisher gemeinsam mit den Grünen und der liberalen Schwedischen Volkspartei die Regierungskoalition in Helsinki.
Sehr hohe Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Wahlkommission bei 70,4 Prozent und damit sehr hoch. Offensichtlich trieb die Polemik um den sich abzeichnenden Aufstieg der Wahren Finnen viele Wähler zu den Urnen.
Rund 4,4 Millionen Bürger waren aufgerufen, über die insgesamt 200 Sitze des Parlaments zu entscheiden, das aus nur einer Kammer besteht. Bei den Wahlen 2007 hatte die Beteiligung bei knapp 68 Prozent gelegen.