«Wir werden euch helfen!», sagte Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy am Mittwoch nach Gesprächen mit Vertretern des libyschen Übergangsrates in Paris. Nach offiziellen Angaben hat Frankreich bereits Verbindungsoffiziere in der Rebellenhochburg Benghasi stationiert.
Einen ähnlichen Entscheid kündigte nahezu zeitgleich die Regierung in Rom an: Italien werde zehn Militärberater nach Libyen schicken, sagte der italienische Verteidigungsminister Ignazio La Russa.
Grundsätzlich sollen ausländische Militärberater dazu beitragen, dass die libyschen Aufständischen ihre militärischen Aktivitäten besser mit der NATO abstimmen.
Darüber hinaus sollen sie die Rebellen in militärischer Kommunikation ausbilden und an Waffensystemen schulen. In der Vergangenheit hatten Missverständnisse dazu geführt, dass die Allianzflugzeuge auch Aufständische bombardierten.
Die Entsendung eigener Bodentruppen schlossen sowohl Italien als auch Frankreich erneut aus. Sarkozy versprach den Rebellen aber, sein Land werde die Luftangriffe auf Stellungen der Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi intensivieren.
Wahlen in Aussicht gestellt
Der Anführer der libyschen Rebellen, Mustafa Abdel Dschalil, sagte nach dem Treffen mit Sarkozy, er habe den französischen Staatschef nach Benghasi eingeladen.
Rebellen in Misrata hatten den Einsatz ausländischer Bodentruppen verlangt. /


Den Aufständischen gehe es um den Aufbau einer Demokratie in den nordafrikanischen Land. Der künftige Präsident solle «mit dem Stimmzettel und nicht in einem Panzer» ins Amt kommen.
Auch Aussenminister Abdul Ati al-Obeidi stellte Neuwahlen in Aussicht. Wenn die Bombardierung aufhöre, könne es sechs Monate später eine von der UNO überwachte Wahl geben, meldete die BBC.
Weiterhin Kämpfe in Misrata
Die Kämpfe um die Stadt Misrata gingen am Mittwoch unvermindert weiter. NATO-Flugzeuge überflogen die Stadt im Westen des Landes, griffen aber nicht an. Aufständische und Truppen Gaddafis kämpften insbesondere um die Vorherrschaft über eine zentrale Durchgangsstrasse.
Die Rebellen hätten etwa 50 Prozent der Tripolis-Strasse, die vom Zentrum der drittgrössten libyschen Stadt an den südlichen Stadtrand reicht, in ihre Gewalt gebracht, sagte ein Sprecher der Rebellen. Die Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden.