Nationalrätin will die Berner Sozialdemokratin bleiben. Erst am 6. März unterlag Wyss in der zweiten Runde der Ständerats-Ersatzwahl in ihrem Kanton Adrian Amstutz (SVP) knapp. Lediglich gut 3600 Stimmen fehlten ihr zum Wahlerfolg. Wyss galt in der SP als Schwergewicht für den Ständeratswahlkampf im Herbst.
Das knappe Ergebnis spreche dafür, nochmals anzutreten, sagte Wyss im Zeitungsinterview. Doch: «Ständeratswahlen gegen zwei Bisherige sind wahnsinnig intensiv und stressig.» Sie könne es nicht verantworten, in der Schwangerschaft etwas zu riskieren nur wegen eines Ständeratswahlkampfes.
Die Berner Ständeräte sind der am 6.
Ursula Wyss /


März gewählte Adrian Amstutz - gegen diese Wahl ist eine Beschwerde hängig - und Werner Luginbühl (BDP). Die SP Bern verfüge über andere gute Leute, die übernehmen könnten, sagte Wyss. Die Partei werde nun abklären, wer sich ernsthaft für eine Kandidatur interessiere.
Verbleib im Nationalrat
Nationalrätin möchte Wyss bleiben: Im Wahlkampf für die grosse Kammer sei sie viel weniger exponiert, sagte sie. Sie sei bereit, das Fraktionspräsidium bis zu den Bundesratswahlen im Dezember auszuüben. Dies habe sie mit den beiden Vizepräsidenten und SP-Parteipräsident Christian Levrat vereinbart. «Danach werden wir weitersehen.»
Wyss ist 38-jährig, seit 1999 Berner Nationalrätin und seit 2006 Präsidentin der SP-Bundeshausfraktion. Sie lebt mit ihrem Partner, SP-Generalsekretär Thomas Christen, und ihrem Sohn in Bern.