Vier weitere ultra-orthodoxe Juden wurden bei dem Zwischenfall verletzt. Nach übereinstimmenden Berichten der Palästinenserbehörde und der israelischen Armee war die Gruppe in der Nacht ohne Genehmigung zu der religiösen Stätte im Westjordanland gefahren.
Das Grab liegt auf palästinensisch kontrolliertem Gebiet und gilt als letzte Ruhestätte des biblischen Patriarchen. Als die Gläubigen am frühen Morgen von der Grabstätte wegfahren wollten, kam es zu einer Auseinandersetzung mit der Palästinenserpolizei.
Die Polizisten hätten zunächst Warnschüsse abgegeben, erklärte der Gouverneur von Nablus, Dschibril Bakri. Als die Israelis sich nicht aufhalten liessen, eröffneten die Sicherheitskräfte das Feuer. Es handle sich um ein Missverständnis und keinen Anschlag, sagte Bakri.
Einmal im Monat erlaubt
Repräsentanten beider Seiten bemühten sich um eine Klärung der genauen Umstände des Vorfalls. Aus israelischen Armeekreisen verlautete, das Blutvergiessen hätte vermieden werden können, wenn der Besuch abgestimmt worden wäre. Die Armee bietet etwa jeden Monat gesicherte Ausflüge zu dem Grab an.
Bei dem Toten handelte es sich nach Medienberichten um den 24-jährigen Ben Josef Livnat, einen vierfachen Vater aus Jerusalem. Bildungsministerin Limor Livnat (Likud) teilte mit, sie sei «erschüttert über den mörderischen Anschlag» auf die Gruppe und den Tod ihres Neffen.
Er habe lediglich anlässlich des jüdischen Pessach-Fests im Josefsgrab beten wollen und sei «auf kaltblütige und abscheuliche Weise ermordet worden», sagte Livnat.
Am Josefsgrab war es in der Vergangenheit immer wieder zu gewaltsamen Zwischenfällen gekommen.