Die in Fukushima freigesetzte Menge Radioaktivität stelle nur ein Zehntel der Menge dar, die am 26. April 1986 in Tschernobyl ausgetreten sei. Zudem sei in Japan eine Explosion von Reaktoren verhindert worden. Dort hatte es nach dem Ausfall der Kühlsysteme aber mehrere Wasserstoffexplosionen in den Reaktoren gegeben.
Einige Lehren aus der Tschernobyl-Katastrophe hätten der japanischen Regierung «indirekt» geholfen, sagte Edano. Als Beispiel führte er die Evakuierung der umliegenden Region an.
Um das Kraftwerk Fukushima ist eine Sperrzone eingerichtet worden. /

«Katastrophaler Unfall»
Im Umkreis von 20 Kilometern um das Kraftwerk von Fukushima ist inzwischen eine streng kontrollierte Sperrzone eingerichtet worden. Rund 80'000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. «Studien und Untersuchungen über den Einfluss auf die Gesundheit, die nach Tschernobyl gemacht wurden, sind für die gesamte Menschheit wichtig geworden», sagte Edano.
Wie Tschernobyl auch wird Fukushima als «katastrophaler Unfall» auf der höchsten Stufe 7 der internationalen Bewertungsskala INES bewertet. Die Zahl der Opfer von Tschernobyl ist bis heute umstritten.
Während beispielsweise die UNO von lediglich dutzenden Toten spricht, machen Menschenrechtsorganisationen die Reaktorexplosion und die darauffolgende Strahlenwolke für den Tod von mehreren zehntausend Menschen verantwortlich. In Japan ist im Zusammenhang mit Fukushima bisher noch kein Todesfall bekannt.