Dem Team um Sheng Bi gelang dieser Durchbruch bei Ratten. Die Forscher gehen jedoch davon aus, dass diese Forschungsergebnisse auch auf den Menschen anwendbar sind. Es bestehe also Hoffung auf einen neuen Behandlungsansatz gegen Fettsucht.
Die Modifikation der Expression eines Proteins, das mit dem Appetit in Verbindung steht, verringerte nicht nur die Menge an Kalorien und das Gewicht der Tiere, es veränderte sich auch die Zusammensetzung des Körperfetts. Aus schlechtem weissem Fett wurde gutes braunes Fett. Vor allem Babys verfügen über sehr viel braunes Fett, dass sie nutzen, um Köperwärme zu gewinnen und dabei gleichzeitig Kalorien zu verbrauchen.
Typischer Schwimmreifen
Je älter ein Mensch wird, desto weniger wird auch das braune Fett und wird durch weisses Fett ersetzt. Diese Fett lagert sich typischerweise als Schwimmreifen rund um die Taille ab. Experten haben laut BBC argumentiert, dass eine Stimulierung der Produktion von braunem Fett bei der Kontrolle des Gewichts und der Verhinderung einer Fettsucht hilfreich sein könnte.
Baby: Neugeborene haben viel braunes Fett. /


Verschiedene Wissenschaftlerteams haben bereits versucht, diesen Ansatz umzusetzen.
Jetzt glaubt das Team um Sheng Bi einen Erfolg erzielt zu haben. Die Wissenschaftler untersuchten in einem Experiment, ob das Appetit anregende Protein NPY bei Ratten das Körpergewicht senken kann. Als sie NPY in den Gehirnen der Tiere deaktivierten, nahmen Appetit und Nahrungsaufnahme ab. Auch als die Ratten sehr kalorienreiches und fettes Futter erhielten, blieben sie schlanker.
In einem nächsten Schritt untersuchten die Wissenschaftler die Zusammenstellung des Körperfetts der Ratten und stellten eine interessante Veränderung fest. Bei den Tieren mit deaktiviertem NPY war ein Teil des weissen Fetts durch gutes braunes Fett ersetzt worden. Beim Menschen soll dieser Effekt durch die Injektion von Stammzellen braunen Fetts unter die Haut erreicht werden. Details der Studie wurden in Cell Metabolism veröffentlicht.