Gianluca Armento, Geschäftsleiter des italienischen Unternehmens Cassina, half bei der Zerstörung der Möbel mit Freude mit. Denn Cassina ist jene Firma, die dazu berechtigt ist, Reproduktionen mit dem Namen Le Corbusier herzustellen. Und diese sind laut Armento «Best-Seller».
Die Fälschungen stammen zwar hauptsächlich aus Asien, doch es kommen auch welche aus Italien oder Grossbritannien, wo die Gesetzgebung nicht so strikt ist.
Die mittlerweile platt gewalzten Sessel und Liegestühle waren von einem Genfer Geschäft importiert worden. Dieses verkaufte die Le-Corbusier-Möbelstücke rund dreimal billiger als die von Cassina hergestellten Sessel und Liegestühle. Nachdem man dem Geschäftsmann auf die Schliche kam, erhielt er eine Busse.
Handel mit Fälschungen nimmt zu
«Der Mann hat gewusst, dass es sich dabei um Kopien handelte. Zudem kann es durchaus sein, dass er nicht zum ersten Mal Fälschungen importiert hat», sagte Armento. Mit dem Kampf gegen gefälschte Produkte verteidige man auch die Kreativität. Nicht zu vergessen sei der wirtschaftliche Schaden durch Fälschungen.
Vorschriftsgemäss deklariert kamen die 24 Möbelstücke in einem Container per Schiff via Niederlande in die Schweiz. Als das italienische Unternehmen davon erfuhr, intervenierte es bei den Behörden und verlangte, dass die Echtheit der Möbel geprüft wird.
Laut Zolldirektor Jérôme Coquoz hat der Handel mit Fälschungen in den letzten Jahren stark zugenommen. In der Romandie sei er in den ersten drei Monaten 2011 gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr um ein Drittel gestiegen. Viele der gefälschten Produkte wurden im Internet bestellt.