Gegenüber dem Schlussquartal 2010 stieg die deutsche Wirtschaftsleistung um 1,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Damit sei das Vorkrisenniveau von Anfang 2008 bereits wieder überschritten.
Wachstumstreiber sei vor allem die Binnenwirtschaft gewesen: Besonders dynamisch stiegen die Investitionen von Industrie und Baubranche, aber auch der Konsum. Die Exporte kletterten ebenfalls weiter. Insgesamt sei der Aussenbeitrag aber geringer gewesen als der inländische Anteil am Wachstum.
Ökonomen hatten nur ein Plus der Wirtschaftsleistung von bis zu 1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal erwartet.
Deutscher Bauarbeiter: Höchstes Wachstum seit der Wiedervereinigung. /


Die Wirtschaft zog auch wegen starker Nachholeffekte etwa am Bau an, nach dem witterungsbedingt etwas schwächeren Quartalsplus von 0,4 Prozent Ende 2010.
Höhepunkt erreicht
Nach Überzeugung von Ökonomen wird sich das deutsche Wachstum im zweiten Quartal verlangsamen, etwa wegen der nachlassenden Dynamik der Weltwirtschaft und steigender Preise. Im Kampf gegen die Inflation hatte die Europäische Zentralbank (EZB) im April die Zinsen erstmals seit der Finanzkrise angehoben.
Die Risiken für die Konjunktur haben zugleich zugenommen: Sie reichen von der Schuldenkrise in Europa über die steigende Inflation bis hin zur Japan-Krise.
Dennoch wird der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr von Ökonomen ein Wachstum von rund 3 Prozent zugetraut. 2010 hatte das Wachstum 3,6 Prozent betragen. Dem war 2009 wegen der Finanzkrise allerdings mit 4,7 Prozent der schwerste Einbruch seit rund 60 Jahren vorausgegangen.