Durch eine Anerkennung könnten die Palästinenser ihre Ansprüche unter anderem in internationalen Gremien vorbringen, schrieb Abbas in der Dienstagausgabe der Tageszeitung weiter.
Die Palästinenser verhandelten mit Israel seit 20 Jahren, ohne dass sie einem eigenen Staat näher gekommen seien. «Wir können nicht ewig weiter warten, während Israel immer mehr Siedler in das Westjordanland schickt», schrieb Abbas.
Im Falle einer Anerkennung würden die Palästinenser die Verhandlungen mit Israel fortsetzen, um alle Kernfragen des Konfliktes zu lösen, versprach Abbas. Sie würden dann aber nicht aus einer Position eines bezwungenen Verlierers verhandeln, sondern aus der Position eines Mitglieds der Vereinten Nationen, dessen Gebiet von einem anderen Staat militärisch besetzt sei.
Mahmud Abbas hat die UNO um die Anerkennung eines unabhängigen Palästinenserstaates gebeten. /

Israel: Staat nur nach Verhandlungen
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Montag vor dem Parlament verlangt, dass die Palästinenser ihren Staat nur als Ergebnis von Verhandlungen mit Israel erhalten. Netanjahu sagte, Israel sei zu schmerzhaften Kompromissen bereit. Zugleich stellte er klar, dass Israel beispielsweise Jerusalem als ungeteilte Hauptstadt behalten werde.
Die Palästinenserführung hatte alle Vorschläge Netanjahus wie bereits in der Vergangenheit umgehend abgelehnt. Sie will im Westjordanland, dem Gazastreifen und dem besetzten arabischen Ostteil Jerusalems ihren eigenen Staat gründen.