Im Vorfeld des Treffens wies der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Vorstoss mit dem Argument zurück, er mache sein Land verteidigungsunfähig. Die Lebensfähigkeit eines Palästinenser-Staates könne es nicht auf Kosten von Israels Existenz geben, erklärte der Regierungschef vor seinem Abflug nach Washington. Netanjahu habe deshalb so hart reagiert, weil ihn die Rede Obamas enttäuscht habe, sagte ein israelischer Regierungsvertreter.
«Es besteht der Eindruck, dass Washington die Wirklichkeit nicht begreift und nicht versteht, womit wir es zu tun haben.» Die oppositionellen Republikaner warfen Obama vor, die besonderen Beziehungen der USA zu Israel aufs Spiel zu setzen und den jüdischen Staat verteidigungsunfähig zu machen.
Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas begrüsste zwar den Vorschlag, schwieg aber zu Obamas Warnung, sich nicht im Alleingang um die Anerkennung eines eigenen Staates durch die UNO-Vollversammlung zu bemühen.
In Israel wird die Rede von Barack Obama nicht bejubelt. /

Kein Friedensplan
Arabische Vertreter wie der ägyptische UNO-Botschafter bemängelten trotz ihrer grundsätzlichen Zustimmung, dass Obama keine konkreten Vorschläge für eine Wiederaufnahme der seit Jahren festgefahrenen Friedensgespräche gemacht habe.
Er sei enttäuscht, dass Obama keinen formellen Friedensplan vorgelegt habe, sagte Botschafter Maged Abdelasis. «Da hätten wir vom Präsidenten mehr erwartet».
Positiv sei dagegen, dass Obama eine Lösung in den Grenzen von 1967 vorgeschlagen habe. Diesem Urteil schlossen sich der jordanische Aussenminister Nasser Dschadwdeh sowie die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton an.