Die Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland dürften zwischen Mai und Oktober um 2,6 Prozent zurückgehen, prognostizierte das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) am Freitag aufgrund von Erhebungen des Forschungsinstituts BAK Basel.
Vor allem aus den traditionellen westeuropäischen Märkten, den USA und aus Japan ist ein deutlicher Rückgang zu befürchten. Weiterhin dynamisch dürfte dagegen die Nachfrage aus den asiatischen Ländern ausser Japan sein.
Auch die Binnennachfrage dürfte um 0,6 Prozent steigen und damit beim Auswetzen der Scharte helfen. Damit präsentiert sich die Lage im Sommer ähnlich wie in der Wintersaison.
Mieser Winter
Düsterer als bei den Hotels sieht die Prognose für die Bergbahnen aus. Die Auguren rechnen für das ganze Tourismusjahr 2011 mit einem Rückgang der Verkehrserträge um 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Vor allem der vergangene schneearme und warme Winter mit dem späten Ostertermin setzte den Bergbahnen zu. Der Sommer sollte den Prognosen gemäss zumindest auf Vorjahresniveau bleiben.
Der starke Franken belastet die Konkurrenzfähigkeit der Schweizer Tourismusindustrie weiterhin. /


Für die Hoteliers endete die im April abgelaufene Wintersaison 2010/2011 nach ersten Schätzungen mit einem spürbaren Nachfragerückgang. Die Hotelübernachtungen gingen 1 Prozent zurück.
Besonders drastisch fiel das Minus mit 4 Prozent in der Alpenregion aus. Dort setzte nicht nur der Frankenkurs, sondern auch der Schneemangel und frühlingshafte Temperaturen dem Tourismusgewerbe zu. Der Geschäftstourismus blieb dynamisch.
Wieder Wachstum ab 2012
Das SECO prognostiziert, dass 2012 das Gröbste überstanden sein wird und der Schweizer Tourismus wieder nachhaltig auf den Wachstumspfad zurückkehrt. Zwar dürfte die Frankenstärke die Nachfrage weiter drücken, die Talsohle sollte aber durchschritten sein.
In allen Regionen seien leichte Wachstumsraten zu erwarten. Die Zunahme der Hotelübernachtungen schätzt BAK Basel auf 1,1 Prozent. 2013 dürfte dank Nachholeffekten nach vier eher mageren Jahren ein Wachstum von 2,9 Prozent drinliegen.