Er habe stets versucht, auf der Basis von Vernunft und Kreativität mehrheitsfähige Lösungen zu entwickeln, schreibt Schweiger, der den Kanton Zug seit 1999 in der kleinen Kammer vertritt. Dies sei ihm auch in hohem Masse gelungen.
In seine parlamentarische Arbeit habe er viel Herzblut gesteckt, betonte der 66-Jährige. Allerdings hätten in den vergangenen Monaten und Wochen quer durch alle Parteien «Kurzfristdenken und unüberlegtes Vorpreschen sowie medien- statt sachgesteuerte Politik» überhand genommen. Dabei sei ihm die Lust an der Politik vergangen.
Die Geschäftsleitung der FDP.Die Liberalen des Kantons Zug hatte Schweiger im Januar der Nominationsversammlung vom 28. Juni zur Wiederwahl vorgeschlagen. Der Entscheid war damals nach einer intensiven Aussprache gefallen, an der auch Schweiger teilnahm.
Rolf Schweiger sieht die Politik der Schweiz verkümmern. /

Einflussreicher Parlamentarier
Schweiger galt als wirtschaftsfreundlicher Ständerat. Unter anderem machte er sich gegen ein «zu enges Korsett» für Grossbanken stark. Derzeit hat Schweiger elf Verwaltungsratsmandate inne. Ferner ist er Präsident der atomfreundlichen Aktion für vernünftige Energiepolitik Schweiz (AVES).
Der Liberalismus des Zugers beschränkt sich jedoch nicht auf Wirtschaftsfragen. Gesellschaftspolitisch gehört er dem progressiven Segment des bürgerlichen Lagers an.
Die Zuger FDP bedauert den Rückzug Schweigers. Er habe national zu den einflussreichsten Parlamentariern gehört und sich erfolgreich in für Zug zentralen Fragen der Steuer- und Wirtschaftspolitik engagiert, schreibt die Partei in einem Communiqué. Die Parteileitung und die Wahlgruppe wollen sich in den kommenden Tagen mit der neuen Situation befassen.