Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden 18 Demonstranten und 14 Gegner festgenommen. Die Aktivisten hatten zuerst am Grab des unbekannten Soldaten vor dem Kreml versucht, eine Kundgebung abzuhalten, anschliessend waren sie vor das Büro des Bürgermeisters gezogen. Dort wurde die Gruppe nach Medienberichten von Nationalisten angegriffen, die Polizei trennte die Lager gewaltsam.
Die Stadtverwaltung hatte die Aktion mit Verweis auf die internationale Kinderschutzkonvention verboten. Kinder könnten beim Anblick von Homosexuellen traumatisiert werden, hiess es in der Begründung. Russlands Schwulen- und Lesbenverband hatte trotz des Verbots zu den Protesten aufgerufen.
Ein starkes Polizeiaufgebot sicherte die Innenstadt.
Die russische Polizei musste die beiden Lager gewaltsam trennen. /


Jeder, der für Schwulenrechte demonstriere, werde sofort festgenommen, hiess es.
Kritik von Menschenrechtlern
Die Moskauer Menschenrechtlerin Ljudmila Alexejewa kritisierte das harte Vorgehen der Behörden. «Dies ist eine weitere Verletzung der Freiheit zur friedlichen Demonstration», sagte Alexejewa. Sie beklagte, Russland sei ein unzivilisierter und undemokratischer Staat.
Auch unter dem neuen Bürgermeister Sergej Sobjanin verbietet die Stadt Moskau trotz einer Geldstrafe des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte weiterhin Schwulenparaden.
Staatliche Funktionäre, orthodoxe Christen und Nationalisten protestieren vehement und zum Teil gewaltsam gegen den sogenannten Gay Pride. Sobjanins Vorgänger Juri Luschkow hatte Homosexualität wiederholt als krankhaft und satanisch bezeichnet.