Chrysler, wie alle Autohersteller 2009 gebeutelt von rapide sinkenden Verkäufen, war durch die Insolvenz gegangen und hatte für den Neuanfang 12,5 Mrd. Dollar (8,7 Mrd. Euro) Hilfe vom Staat bekommen. Gleichzeitig stieg Fiat mit damals 20 Prozent ein und übernahm die Management-Verantwortung. In mehreren Schritten stockte Fiat seine Beteiligung auf zuletzt 46 Prozent auf.
Nun bekommt der italienische Konzern die restlichen sechs Prozent, die der Staat noch an Chrysler hielt. Dafür zahlt Fiat 500 Mio. Dollar (rund 350 Mio. Euro). Für weitere 75 Mio. Dollar erwirbt Fiat das Vorkaufsrecht des US- und des kanadischen Staates an Chrysler-Anteilen des Pensionsfonds der Autogewerkschaft UAW.
Der Automobilkonzern Fiat kauft für 500 Mio. Dollar Aktien von Chrysler. /


Davon bekommt das US-Finanzministerium 60 Mio. Dollar, Kanada 15 Mio. Dollar.
Insgesamt fliessen damit nach Angaben des US-Finanzministeriums 11,2 Mrd. Dollar an den Staat zurück - es bleibt also ein Fehlbetrag von 1,1 Mrd. Dollar. Dennoch sei es richtig gewesen, Chrysler zu helfen, erklärte Finanzminister Timothy Geithner. «Amerikas Autohersteller erleben zur Zeit eine der unwahrscheinlichsten Auferstehungen der jüngsten Geschichte. Sie schaffen Arbeitsplätze und investieren in Kommunen überall im Land.»
«Hochzeit im Himmel» erwies sich als Milliardengrab
Fiat-Chef Sergio Marchionne erklärte in Turin, die Übereinkunft mit Washington erlaube eine schnellere Verschmelzung der beiden Autohersteller. Er will mit Fiat-Chrysler einen Weltmarktführer schaffen, der den grossen drei Herstellern General Motors, Toyota und Volkswagen Konkurrenz macht.
Eine Allianz zwischen Chrysler und dem deutschen Daimler-Konzern, 1998 als «Hochzeit im Himmel» geschlossen, hatte sich als Milliardengrab erwiesen. 2007 verkaufte Daimler US-Autobauer an den Finanzinvestor Cerberus.