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Gefährliche Schlankmacher aus dem InternetBern - Swissmedic warnt erneut davor, Arzneimittel einzunehmen, die via Internet vertrieben werden. Es hat 122 Proben beschlagnahmter Importe von Schlankheitsmitteln im Labor untersucht. Die meisten der untersuchten Schlankheitsmittel sind gesundheitsgefährdend.dyn / Quelle: sda / Montag, 6. Juni 2011 / 09:08 h
Wie das Schweizerische Heilmittelinstitut am Montag mitteilte, stammen die 122 Proben von verschiedenen Schlankheitsmitteln aus illegalen Arzneimittelimporten, welche die Eidgenössische Zollverwaltung letztes Jahr beschlagnahmt hat. Vor deren Vernichtung untersuchte sie Swissmedic im Labor.
Die Analysen zeigen, dass mehr als die Hälfte der Produkte schwere Qualitätsmängel aufweisen. Ausserdem enthielten fast 90 Prozent der Schlankheitsmittel Wirkstoffe, welche die Gesundheit gefährden.
Lebensgefährliche Dosierung So fand sich in vielen Produkten der Wirkstoff Sibutramin, der vor mehr als einem Jahr weltweit vom Markt zurückgezogen wurde, weil er Herz-Kreislauf-Komplikationen verursachen kann. In einzelnen Proben fand sich das Dreifache der früher zugelassenen Dosierung, was lebensgefährlich ist. Rimonabant, ein weiterer Wirkstoff zum Gewichtsverlust, ist ebenfalls wegen des ungünstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses international von Arzneimittelbehörden zurückgezogen worden.Oft sind die Inhaltsstoffe falsch oder unzulässig deklariert. /
Trotzdem wird auch dieser Wirkstoff vor allem in chinesischen Betrieben noch hergestellt und auf illegalen Internetplattformen angeboten. Ein Drittel der untersuchten Proben waren als rein pflanzlich deklariert, enthielten jedoch chemische Inhaltsstoffe. Zunehmend werden - nicht nur in der Schweiz - solche Produkte aus dem Internet bestellt. Sie würden zu «erschreckend günstigen Preisen verkauft», schreibt Swissmedic. Als Genussmittel präsentiert Swissmedic wurden letztes Jahr von Partnerbehörden 74 als pflanzlich angepriesene Schlankheitsmittel gemeldet, die alle Sibutramin enthielten, meist in gefährlicher Dosis. Diese Produkte tragen oft asiatische Namen, und die Kapseln sind meist ansprechend verpackt, zum Teil werden sind sie als Genussmittel wie Tee oder Kaffee präsentiert. Swissmedic warnt erneut eindringlich davor, im Internet Arzneimittel zu bestellen, da diese die Gesundheit massiv gefährden können. Das Heilmittelinstitut erinnert zudem daran, dass es Privatpersonen gesetzlich verboten ist, aus dem Ausland grössere Mengen Arzneimittel in die Schweiz zu importieren.
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