«Es sollte mindestens zwei Machtparteien geben und nicht nur eine wie jetzt», sagte Prochorow am Samstag. Kritik an der Regierungspartei von Premierminister Wladimir Putin übte der Chef des Investmentfonds Onexim aber nicht.
Dabei empfahl sich Prochorow bei einem Gespräch mit Journalisten als Regierungschef, sollte Gerechte Sache (Prawoje Delo) Erfolg bei der Duma-Wahl haben. «Mir scheint, ich wäre kein schlechter Ministerpräsident», sagte er.
Michail Prochorow. /


Nach Meinung einiger Beobachter sucht Putin einen Nachfolger, um nach der Präsidentenwahl 2012 in den Kreml zurückzukehren.
Mit dem Segen des Kreml
Gerechte Sache gilt als ein Kremlprojekt, um Skeptikern der Regierungspolitik und den liberal gesinnten Wählern eine Alternative bei der Dumawahl zu geben. So sprach sich Prochorow auch für die Freilassung des Kremlkritikers und Ex-Ölmanagers Michail Chodorkowski aus.
Die Partei hatte 2008 als bisher letzte eine Zulassung erhalten. Die Opposition scheitert dagegen immer wieder mit Registrierungsanträgen.
Reicher Lebemann
Prochorow liess sich erst auf dem Parteitag als Mitglied von Gerechte Sache aufnehmen. Nach seiner emotionslos vorgetragenen Rede wurde er dann gleich zum neuen Vorsitzenden gewählt.
Er gilt als einer der reichsten Männer Russlands und war bisher eher als Lebemann, Besitzer des US-Basketballclubs New York Nets sowie als Initiator des ersten russischen Elektroautos in Erscheinung getreten.
Der Oligarch will für den Fall seiner Wahl in die Duma im Dezember nur noch politisch tätig sein. Als Onexim-Chef befasste er sich bisher mit Aluminium- und anderen Metallgeschäften, Energie und Finanzen sowie mit Medien und Nanotechnologien.