«Meine Bewerbung steht für Unabhängigkeit von der Regierung (in Washington)», sagte die 55-jährige Kongressabgeordnete am Montag in ihrer Heimatstadt Waterloo in Iowa, jenem Staat, in dem traditionell die erste Vorwahl stattfindet.
Bachmann war in den vergangenen Wochen im republikanischen Lager zu einem Star geworden: Bei einem Fernseh-Duell erklärter und potenzieller konservativer Präsidentschaftsbewerber hatte sie überraschend gut abgeschnitten.
Auch eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage in Iowa unterstrich, dass sie bei der innerparteilichen Kandidatenkür mitmischen könnte: Dabei landete sie mit nur einem Prozentpunkt Unterschied auf Platz zwei hinter dem bisherigen Favoriten Mitt Romney, dem Exgouverneur von Massachusetts.
Rückhalt aus der Tea-Party
Bachmann kann vor allem auf Unterstützung der populistischen Tea-Party-Bewegung hoffen, deren Positionen sie weitgehend vertritt.
Michele Bachmann, republikanische Abgeordnete, will Präsidentin werden. /


Im Gegensatz zu Romney, der als Gouverneur in vielen Bereichen gemässigte Positionen vertreten und dann eine Kehrtwende vollzogen hatte, gilt sie als «echte Konservative».
Sie ist eine leidenschaftliche Abtreibungsgegnerin, will möglichst viel Macht von der Bundesregierung in Washington auf die Bundesstaaten verlagern und die Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama rückgängig machen.
Mit ihrer jüngsten Popularität könnte Bachmann zur Rivalin von Sarah Palin werden, einer anderen Ikone der Sozialkonservativen. Die Ex-Gouverneurin von Alaska kokettiert seit längerem öffentlich mit einer Präsidentschaftsbewerbung, ist aber noch nicht offiziell in den Ring gestiegen.