Wie viele Beamte sich am Streik beteiligten, war am Donnerstag unklar. Gemäss dem britischen Senders BBC blieben ein Drittel der staatlichen Schulen geschlossen. In den Notrufzentralen der Polizei arbeiteten nur 10 Prozent der Belegschaft, in Wales blieben alle Museen geschlossen. Ausserdem fielen im ganzen Land die Fahrprüfungen aus.
Die Gewerkschaften hofften, mit dem Streikaufruf bis zu 750'000 Staatsangestellte zu erreichen. Die britische Regierung betonte jedoch, es hätten deutlich weniger Menschen die Arbeit niedergelegt als angekündigt.
Renten unter Druck
Der Ausstand richtet sich vor allem gegen die Rentenpläne der Regierung von Premierminister David Cameron. Darüber hinaus geht es aber um das gesamte Kürzungsprogramm, das bereits Tausenden von Beschäftigten den Arbeitsplatz gekostet hat.
In Sheffield protestierten Gewerkschaftler, Studenten und diverse Andere gegen die geplanten Massnahmen. /


Bis 2015 will die Regierung insgesamt 330'000 Stellen streichen.
Cameron will ausserdem durchsetzen, dass Staatsangestellte bis zu sechs Jahre länger arbeiten und höhere Rentenbeiträge zahlen. Auch sollen die Renten nicht mehr aufgrund des letzten Einkommens, sondern anhand des Durchschnittslohns errechnet werden. Für viele Beschäftigte läuft das auf enorme Einbussen hinaus.
Die Streiks wies Cameron als nicht gerechtfertigt zurück, weil die Gespräche mit den Gewerkschaften über die Rentenpläne noch im Gang seien. Auch der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Ed Miliband, sprach sich wegen der laufenden Verhandlungen gegen die Arbeitsniederlegungen aus.
Die Gewerkschaften jedoch geben sich hart. Laut Christine Blower, Chefin der Lehrergewerkschaft NUT, könnte sich der Streik über Monate hinziehen, wenn die Regierung nicht einlenkt. Die Streikenden gäben der Regierung «klar zu verstehen, dass sie die Angriffe auf ihre hart erkämpften Rentenrechte nicht dulden» würden, sagte Mark Serwotka, Vorsitzender der Gewerkschaft PCS.