Südkorea
JoongAng Ilbo: «Zwölf Jahre der Hoffnungen, Träume und mühevollen Arbeit wurden in der vergangenen Nacht belohnt, als Pyeongchang nach zwei vergeblichen Bewerbungen das Austragungsrecht für die Olympischen Winterspiele 2018 erhielt.»
Chosun Ilbo: «Pyeongchang hat schliesslich seinen Traum realisiert, Gastgeberstadt der Olympischen Winterspiele zu sein. Was dieses Mal den Unterschied machte, war, dass das ganze Land hinter der Bewerbung stand.»
Hankyoreh: «Da wir das einzige geteilte Land der Welt sind, werden wir weltweit mehr Aufmerksamkeit bekommen. Und wenn es hilft, eine friedvolle Atmosphäre zwischen Süd- und Nordkorea zu schaffen, wird das mehr wert sein als jeder wirtschaftliche Profit.»
Deutschland
Die Welt: «Eine weitere Ablehnung der Kampagne Pyeongchangs durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) hätte eine Brüskierung sondergleichen bedeutet. Seit rund zehn Jahren finanzieren die Koreaner schliesslich das Geschäft mit den fünf bunten Ringen in beispiellosem Volumen mit. Samsung lässt grüssen!»
Süddeutsche Zeitung: «Die Münchner Olympia-Bewerber werden sich in den nächsten Wochen fragen: Was haben wir falsch gemacht? Waren wir zu fair? Am Ende könnte der Entschluss stehen, sich nochmals zu bewerben, für 2022. Und zu zeigen, dass die olympische Idee nicht bloss dem Geld verpflichtet ist, sondern auch der Tradition.»
Frankfurter Allgemeine Zeitung: «Am Königssee, war zu hören, wurden Olympiabrezeln in der Form der Zahl »2018« gereicht. Wird das nun alles umsonst gewesen sein? Oder wird demnächst alles auf 2022 umgebacken?»
Schweiz
Neue Zürcher Zeitung: «Mit den 500 Millionen Dollar, die der Staat in den nächsten Jahren für den Wintersport bereitstellen will, ist kaum zu ändern, dass in Südkorea fast nur Short Track und Eiskunstlauf interessieren.
Die Winterspiele 2018 finden in Südkorea statt. /


Begeisterung für Disziplinen ohne eigene Tradition lässt sich nicht mit Geld erzeugen. Das IOK aber stemmt sich mit seinem Kalkül gegen die gottgegebene Tatsache, dass sich Wintersport nur beschränkt globalisieren lässt.»
Blick: «Deutlicher hätten sich die Mitglieder des IOC-Kongresses im südafrikanischen Badeort Durban nicht ausdrücken können: Wenn es um die Vergabe Olympischer Spiele geht, ist Geld längst das wichtigste Kriterium. Erst die Kohle, dann der Sport. So läuft das.»
Italien
La Gazzetta dello Sport: «Südkorea hat das Rennen gemacht und die Chancen für Rom 2020 erhöht. Man sagt, dass Thomas Bach ausser sich war, weil ihm einige den Rücken gekehrt haben, die ihn unterstützen wollten. Das war ein Zeichen für die bevorstehende Präsidentenwahl.»
Österreich
Salzburger Nachrichten: «Das höchste Budget hat den Ausschlag gegen München und gegen Annecy gegeben. Für das IOC war es in Durban eine richtungsweisende Wahl. Entscheidet man sich für Gigantismus oder für die Rückkehr zu einfacheren Spielen. Die Antwort gab es im ersten Wahlgang klar und deutlich: Das Moderne (Milliarden) besiegte die Tradition.»