Die Bewertung Irlands sei um eine Note auf Ba1 gesenkt worden, teilte Moody's mit. Der Ausblick bleibe «negativ», hiess es weiter. Das bedeutet, dass weitere Abstufungen drohen. Denn Moody's fürchtet, dass Irland seine Schuldenprobleme nicht aus eigener Kraft in den Griff bekommt.
Es werde zunehmend wahrscheinlicher, dass Irland nach dem Auslaufen der derzeitigen Hilfsprogramme von Europäischer Union und dem Internationalen Weltwährungsfonds Ende 2013 vor einer Rückkehr an den privaten Kapitalmarkt neue Unterstützung benötige, lautete das Urteil.
Nach den jüngsten Vorschlägen der EU-Regierungen im Fall Griechenland steige dabei die Möglichkeit einer Beteiligung privater Kreditgeber als Vorbedingung für ein weiteres Hilfsprogramm, hiess es weiter.
Mit einer ähnlichen Begründung hatte Moody's in der vergangenen Woche Portugal herabgestuft. Dies wurde von verschiedenen europäischen Politikern heftig kritisiert.
Moody's erwartet weitere Finanzhilfen für Irland. Bild: Dublin. /


Portugal hat allerdings mit Ba2 noch eine schlechtere Note als Irland erhalten.
Verunsicherte Märkte
Die Nachricht versetzte den ohnehin verunsicherten Finanzmärkten einen erneuten Schlag. Der Euro sackte in einer ersten Reaktion um fast einen Cent ab; der US-Leitindex Dow Jones schloss auf einem Tagestiefstand.
Vor allem Bankaktien gaben nach. Viele Börsianer fürchten, dass die weit verzweigten US-Institute mit in den Strudel der Krise gerissen werden könnten.
Unterschiedliche Bewertung
Bei Europäischer Kommission und irischem Finanzministerium sorgte die Entscheidung für Unverständnis. Sie stünde nicht im Einklang mit den Einschätzungen der anderen grossen Agenturen, betonte das Finanzministerium. S&P sowie Fitch bewerten Irland drei Stufen über Ramschstatus.
Die EU-Kommission versicherte, Irland sei auf dem richtigen Weg, um aus der Schuldenkrise herauszufinden.