Man ermittle in sämtliche Richtungen, sagte er. Die «koordinierten Terroranschläge» deuteten aber darauf hin, dass sich die Attentäter für die Verhinderung von Anschlägen und die Verhaftung von Verdächtigen rächen wollten. Dazu gehörten auch mutmassliche Mitglieder der Indischen Mudschaheddin, denen Experten solche Anschläge zutrauen.
Die Behörden korrigierten unterdessen die Zahl der Todesopfer nach unten. Wie Chidambaram mitteilte, starben nach jüngsten Erkenntnissen mindestens 17 Menschen, als am Mittwoch in drei Wohn- und Geschäftsvierteln Sprengsätze explodierten. Den Angaben zufolge wurden 131 weitere Menschen verletzt, 23 davon schwer. Zunächst hatte die Regierung von 21 Toten und 141 Verletzten gesprochen.
Vorab keine Erkenntnisse
Die Nachrichtendienste hatten dem Minister zufolge vorab keine Erkenntnisse über die geplanten Anschläge. «Daraus kann man den Geheimdiensten keinen Vorwurf machen», sagte er. Die Attentäter seien sehr konspirativ vorgegangen.
Anschlagsserie in Mumbai. /


Möglicherweise habe es sich um eine sehr kleine Tätergruppe gehandelt, deren Mitglieder nicht miteinander kommuniziert hätten.
Die Anschläge vom Mittwoch waren die schwersten seit Ende 2008. Damals hatten zehn islamistische Attentäter bei einer Serie von Anschlägen fast 170 Menschen getötet. Die Spur der Täter führte damals nach Pakistan, was zu schweren Spannungen zwischen den beiden atomar bewaffneten Nachbarn führte.
Aufruf zur Ruhe
Indische Medien hatten auch nach dem Attentat vom Mittwoch über eine Verwicklung radikaler Islamisten aus dem Nachbarland spekuliert. Doch auch den Indischen Mudschaheddin werden Kontakte zu militanten Gruppen in Pakistan nachgesagt, die gegen die indische Vorherrschaft im Kaschmir kämpfen.
Weltweit sorgte der Anschlag für Bestürzung. Die pakistanische Regierung sprach Indien ihr Beileid aus. Auch US-Präsident Barack Obama kondolierte. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte alle terroristischen Angriffe «mit den schärfsten Worten».