Die Anklage hält es für erwiesen, dass die drei Angeklagten einen Anschlag auf das damals in Bau befindliche Nanotechnologiezentrum der IBM in Rüschlikon ZH geplant haben. Das aufgefundene Material im Auto, darunter 240 Gramm Sprengstoff, Gasflaschen und Benzinkanister, sei nachweislich in verbrecherischer Absicht mitgeführt worden.
«Nur ein glücklicher Umstand», nämlich die Polizeikontrolle auf dem Albispass ZH, habe verhindert, dass es in der Einrichtung der IBM zu Sachschaden in Millionenhöhe kam, sagte der Staatsanwalt des Bundes in seinem Plädoyer. Auch Verletzte hätte nicht ausgeschlossen werden können.
Angeklagte bereits vorbestraft
In mehreren Schreiben, die ebenfalls in dem Auto lagen, hätten sich die Beschuldigten eindeutig zu der geplanten Tat bekannt. Die Texte wiesen sie als Mitglieder der «ELF Switzerland Earth Liberation Front» aus, einer autonomen Gruppierung, die gemäss Anklage «ökologischen Gewaltextremismus» betreiben würde.
Bundesstrafgericht in Bellinzona. /


Wegen Vorstrafen sollen die beiden Männer, ein 34-jähriger Italiener und ein 26-jähriger, in Italien lebender Tessiner, zu 3 Jahren und sechs Monaten respektive drei Jahren und knapp vier Monaten verurteilt werden. Für die 29-jährige Italienerin hält die Anklage eine Strafe von drei Jahren Haft für angemessen.
Ab Mittag sollen die Anträge der drei Verteidiger folgen. Das Urteil wird am Freitag erwartet.
Auch der zweite Prozesstag wurde von lautstarken Protestbekundungen von rund 50 Sympathisanten begleitet, die sich vor dem Gericht in Bellinzona versammelt hatten. Mit Megaphonen und Transparenten forderten sie in italienischer Sprache Freiheit für «Silvia», «Billy» und «Costa».