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Prozess gegen Öko-Anarchisten beginntBellinzona - Unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen hat vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona der Prozess gegen drei Anarchisten begonnen. Die zwei Männer und eine Frau sollen einen Anschlag auf das Nanotechnologiezentrum der IBM in Rüschlikon ZH geplant haben. Das Urteil wird am Freitag erwartet.dyn / Quelle: sda / Dienstag, 19. Juli 2011 / 10:19 h
Vor Beginn des Prozesses haben sich rund 50 Demonstranten vor dem Gerichtsgebäude versammelt - es handelt sich um Italiener aus anarchistischen Kreisen. Auf Transparenten drückten sie ihre Unterstützung für die drei Angeklagten aus. Sie wurden von der Polizei kontrolliert, wie eine sda-Korrespondentin vor Ort berichtete.
Die Beschuldigten im Prozess - zwei Italiener und ein in Italien wohnhafter Tessiner - waren im April 2010 bei einer Verkehrskontrolle nahe des Albispasses im Kanton Zürich festgenommen worden. In ihrem Mietauto entdeckte die Polizei unter anderem rund 450 Gramm Sprengstoff, fünf Flaschen Propangas, zwei Kanister Benzin und Anzündewürfel.
Aus vorbereiteten Bekennerschreiben, die ebenfalls in dem Fahrzeug lagen, ging hervor, dass die drei der Gruppierung «ELF Switzerland Earth Liberation Front» angehörten und einen Anschlag auf das damals noch im Bau befindliche Nanotechnologiezentrum der IBM in Rüschlikon geplant hatten.
Rüschlikon lag von dem Standort der Verkehrskontrolle nur wenige Kilometer entfernt. Die drei Personen im Alter zwischen 26 und 34 Jahren wurden festgenommen.
Mitglieder der «Earth Liberation Front» stehen vor Gericht (Symbolbild). /
Sie sitzen seitdem in Haft. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen strafbare Vorbereitungshandlungen zu Brandstiftung sowie Verbergen, Transport und unbefugte Einfuhr von Sprengstoffen vor. Beziehung zur anarchischen Szene Laut dem Jahresbericht des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) sollen die drei Personen enge Beziehungen zur anarchischen Szene in Italien und teilweise auch zum revolutionären Aufbau Zürich unterhalten haben. Die «Earth Liberation Front» (ELF) agierte in der Vergangenheit vorwiegend in den USA und Kanada. Anlässlich des Prozesses wurden die Sicherheitsmassnahmen rund um das Bundesstrafgericht in Bellinzona erhöht. In der vergangenen Woche hatte eine autonome Gruppe im Tessin zu einer «Solidaritätsveranstaltung» zugunsten der Angeklagten eingeladen. Die Verhandlung ist auf einen Tag angesetzt. Der Mittwoch dient als Reservetag. Am Freitag soll die Urteilseröffnung folgen.
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