«Immer mehr Menschen werden vertrieben», sagte UNHCR-Chef António Guterres gemäss einer Mitteilung. Exakt vor 60 Jahren, am 28. Juli 1951, wurde in Genf die UNO-Flüchtlingskonvention verabschiedet.
«Die Leute müssen heute nicht nur vor Konflikten oder Verfolgung fliehen, sie versuchen auch der extremen Armut oder den Folgen des Klimawandels zu entkommen», hielt er fest.
Bootsflüchtlinge vor Lampedusa: «Neue kreative Lösungen gesucht.» /


All diese Faktoren seien immer häufiger miteinander verbunden.
Kreative Lösungen gesucht
«Wir brauchen neue, kreative Lösungen, um die Lücken im internationalen Flüchtlingsschutz zu überbrücken», sagte Guterres. Statt Angst und Misstrauen müssten zudem wieder Werte wie Toleranz und Integration gefördert werden.
Der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge lud die europäischen Länder dazu ein, «die Werte der Konvention von 1951 zu respektieren» und forderte die EU auf, «ihre Verantwortung vermehrt wahrzunehmen und Flüchtlinge und Asylbewerber aufzunehmen».
In der EU brauche es ein gemeinsames Asylwesen, damit die Asylbewerber in allen Ländern gleich behandelt würden. Vom 60-Jahre-Jubiläum der Flüchtlingskonvention erhoffe er sich, «neuen Elan zu einem echten, gemeinsamen europäischen Asylwesen».
In den letzten 60 Jahren haben 148 Länder die Genfer Konvention ratifiziert. Mehrere Staaten in Südasien und im Mittleren Osten fehlen jedoch immer noch auf der Liste.