Mit Stand Ende Juni seien bei Schmolz + Bickenbach die Werke für Produktion und Verarbeitung für 4 bis 5 Monate ausgelastet gewesen, sagte Konzernchef Benedikt Niemeyer am Mittwoch vor den Medien in Zürich. Nach einem tiefen Abstieg 2009 erholt sich die Produktion von Rohstahl wieder.
"Bei den Autos ist all time high", so Niemeyer. Auch der Maschinenbau und die Öl- und Gasindustrie hätten sich bereits wieder erholt. Eigentliche Lieferengpässe habe es nicht gegeben, aber die Zahl der Mitarbeiter habe sich im Laufe des ersten Halbjahrs um rund 200 auf 10'198 erhöht, sagte Niemeyer.
Zahlen wie vor der Krise
Schmolz + Bickenbach erreicht wieder Kennzahlen auf dem Niveau der Zeit vor der Finanzkrise 2008/2009. Der Umsatz im ersten Halbjahr liegt mit 2,09 Mrd. Euro rund 600 Mio. Fr.
CEO Benedikt Niemeyer: Gute Ergebnissse in seinem Unternehmen. /


höher als im Vorjahr, während das Betriebsresultat um fast das Dreifache auf 142,9 Mio. Euro emporschoss.
Unter dem Strich verdiente das Unternehmen statt 4,4 Mio. Euro wie im Vorjahr nun 69,8 Mio Euro. Ein Thema bleibt für das Unternehmen die Schuldenlast, die mittelfristig reduziert werden soll. Im ersten Halbjahr stiegen die Nettoverbindlichkeiten allerdings um 3,2 Prozent auf 956,5 Mio. Euro.
Eurokrise gut abgefedert
Die Währungskrise betrifft die Zahlen von Schmolz + Bickenbach eher wenig. Historisch ist der Konzern in Deutschland verankert, seit 2006 durch die Fusion mit der Stahlproduzentin Swiss Steel aber ein in der Schweiz börsenkotiertes Unternehmen geworden.
Laut dem operationellen Chef Marcel Imhof profitiert das Unternehmen dank des Exports aus der Eurozone sogar von der Schwäche der Einheitswährung. Rohstoffe kann Schmolz + Bickenbach zum grössten Teil in Euro oder zu Europreisen einkaufen. "Ganz wegstecken" liesse sich die Währungskrise aber nicht, sagte Imhof.