Während der Bundesrat über die Ausgestaltung der 2-Milliarden-Hilfen für die Wirtschaft beriet, verbuchte die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit ihren Eingriffen weitere Erfolge: die Giroguthaben der inländischen Banken bei der SNB stiegen in der Woche zum 26. August um knapp 108 Milliarden auf fast 164 Mrd. Franken, wie die SNB am Montag mitteilte.
Die übrigen Guthaben auf Sicht betrugen 25 Mrd. Franken, so dass sich die gesamte Summe auf 189 Mrd. Fr. belief.
Nach dem kurzen Fall auf einen Kurs von beinahe 1:1 hat sich der Euro wieder erholt. /


Um der Überbewertung des Frankens entgegenzuwirken, hat die SNB das Ziel für die Sichtguthaben der Banken bei der Nationalbank seit Anfang August in drei Schritten von rund 30 Mrd. auf 200 Mrd. Fr. erhöht. Ein grösseres Franken-Volumen erhöht aber die Inflationsgefahr.
Händler erklärten die Frankenabwertung auch damit, dass die Grossbank UBS am Freitag angekündigt hatte, möglicherweise mit Gebühren den Franken-Zufluss zu bremsen.
Dollar von Bernanke-Rede belastet
Der Dollar gewann zum Franken an Wert, obwohl ihn Spekulationen auf weitere Konjunkturhilfen durch die US-Notenbank (Fed) belasteten. Fed-Chef Ben Bernanke hatte am vergangenen Freitag bei der Notenbanker-Tagung in Jachson Hole zwar keine konkreten neuen Aktionen in Aussicht gestellt.
Doch allein sein Hinweis auf die nächsten Beratungen des Offenmarktausschusses (FOMC) im September wurde von vielen als Signal interpretiert, die Fed könnte der Konjunktur nochmal unter die Arme greifen. Entsprechend zog der Euro zeitweise über 1,45 Dollar an und lag damit am oberen Ende seiner seit Monaten geltenden Spanne von 1,40 bis 1,46 Dollar.
Sollte es neue Hiobsbotschaften aus der Euro-Zone geben, könnte der Euro aber rasch wieder unter Druck geraten, sagten Analysten. So stehen am Rentenmarkt in dieser Woche die Auktionen Italiens und Spaniens im Fokus.