Damit erhält Exxon Mobil - das weltgrösste Energieunternehmen - Zugang zu einigen der letzten unerschlossenen Ölvorräten der Welt und sticht den britischen Rivalen BP aus, dessen Kooperation mit Rosneft für dieselbe Region im Mai gescheitert war. Rosneft wird 66,7 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen halten, Exxon Mobil den Rest.
Das Abkommen öffne den Energiemärkten «neue Horizonte», sagte Russlands Regierungschef Wladimir Putin bei Bekanntgabe des Pionierprojekts am Dienstagabend in Sotschi. Im seinem Beisein hatten Rosneft-Chef Eduard Chudajnatow und ExxonMobil-Entwicklungschef Neil Duffin kurz zuvor den Vertrag zur strategischen Partnerschaft unterzeichnet.
Das Abkommen sieht nach Angaben von ExxonMobil vorerst Investitionen von 3,2 Mrd. Dollar in der arktischen Karasee sowie dem russischen Teil des Schwarzen Meeres vor.
In der Arktis werden riesige Ölvorkommen vermutet. /


Im Gegenzug erhält Rosneft Zugang zu den Märkten in den USA und am Golf von Mexiko, auf die das Unternehmen bereits seit langem abgesehen hatte.
Neustart der Beziehungen
Dass mit Exxon Mobil nun ein US-Unternehmen Zugang zu russischen Erdgas- und Ölvorkommen erhält, ist auch von politischer Bedeutung. Das Abkommen darf daher als Beleg für einen erfolgreichen Neustart der Beziehungen zwischen den USA und Russland gewertet werden.
Vor wenigen Jahren noch wurden amerikanische Firmen mehr oder weniger von russischem Territorium ausgeschlossen. US-Präsident Barack Obama hatte sich daher zum Ziel gesetzt, die Beziehungen zum ehemaligen Gegenspieler im Kalten Krieg zu verbessern. Ein Abkommen zwischen Rosneft und dem US-Energiekonzern Chevron war allerdings vorgängig zum aktuellen Deal gleich jenem mit BP gescheitert.
In der schwer zugänglichen Arktis werden riesige Ölvorkommen vermutet, die mit dem Klimawandel und dem damit einhergehenden Abschmelzen des Eises durch Tiefseebohrungen ausgebeutet werden könnten.