Petraeus war am 31. August nach 37 Jahren aus dem aktiven Dienst bei den US-Streitkräften ausgeschieden. Zuletzt hatte er die amerikanischen Truppen in Afghanistan kommandiert.
Der Ex-General wurde lange als Anwärter auf den Posten des Generalstabschefs gehandelt. Er hatte sechs Kommandos inne, davon vier in Kriegsgebieten.
Petraeus gilt als ausgezeichneter Militärstratege, der mit einem neuen Ansatz dem Krieg im Irak die entscheidende Wendung gegeben und auch in Afghanistan frischen Schwung in die Truppe gebracht hat.
Nicht mehr in Uniform
«Ich wollte diesen Job», sagte Petraeus bei seiner Anhörung im US-Senat. Er habe über Monate mit Regierungsvertretern über seine neue Stelle gesprochen. An der Spitze der CIA könnte der 58-Jährige weiterhin Uniform tragen, doch er bevorzugt einen klaren Schnitt. Offenbar will er den Eindruck vermeiden, er militarisiere den Geheimdienst.
David Petraeus. /


Durch seinen Einsatz im Irak 2007 und 2008 wurde Petraeus einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Zuvor hatte er mit dem General der Marineinfanterie James Mattis ein neues Handbuch zur Aufstandsbekämpfung verfasst. Die Anleitung stiess auch ausserhalb der Streitkräfte auf grosses Interesse, innerhalb von Wochen wurde sie 1,5 Millionen Mal aus dem Internet heruntergeladen.
Im Irak konnte Petraeus die Theorie dann in die Praxis umsetzen. Er befahl den US-Truppen, ihre schwer gesicherten Stützpunkte zu verlassen und mit kleinen Einheiten im ganzen Land auszuschwärmen. Sie sollten Tag und Nacht zusammen mit Soldaten der irakischen Streitkräfte Präsenz zeigen und ein Vertrauensverhältnis zur Bevölkerung aufbauen.
Populärer General
Die Erwartungen an den General waren riesig und er erreichte einen Bekanntheitsgrad wie nur wenige Führungskräfte des Militärs. Das Magazin «Newsweek» zeigte Petraeus 2004 vor einem Helikopter vom Typ Blackhawk und fragte: «Kann dieser Mann den Irak retten?»
Nach seinem Erfolg im Irak ernannte ihn der damalige US-Präsident George W. Bush zum Leiter des für den Nahen und Mittleren Osten zuständigen Zentralkommandos der US-Streitkräfte.
Als General Stanley McChrystal im Juni 2010 wegen ungebührlicher Äusserungen in einem Artikel des Magazins «Rolling Stone» seinen Posten als Oberkommandierender in Afghanistan räumen musste, sprang Petraeus auf Bitten von US-Präsident Barack Obama kurzfristig ein.