Moody's reagiert darauf, dass die beiden Geldhäuser nicht nur viele Milliarden Euro in griechischen Staatsanleihen investiert haben, sondern in dem hochverschuldeten Mittelmeerland auch direkt Bankgeschäfte betreiben. Frankreichs grösstes Geldhaus BNP Paribas kam zunächst zwar ungeschoren davon, die Bonitätswächter von Moody's prüfen aber auch dort weiter eine Herabstufung.
Das Langfrist-Rating von Société Générale liegt neu noch bei der viertbesten Note «Aa3» (zuvor: «Aa2»). Der Ausblick ist negativ, damit drohen weitere Herabstufungen. Bei der Crédit Agricole liegt das Langfrist-Rating nun bei «Aa2» («Aa1»). Auf der gleichen Stufe steht BNP Paribas.
Von Anlegern erwartet
Da die Herabstufung erwartet worden war, schlugen die Kurse am Mittwoch nicht so stark aus wie an den Vortagen. BNP Paribas und Société Générale verzeichneten am Nachmittag Verluste in Höhe von rund 3 bis 4 Prozent.
Crédit Agricole legten sogar um rund 1 Prozent zu.
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy. /


In den vergangenen drei Monaten hatte sich der Börsenwert der Banken wegen hoher Abschreiber in Griechenland bereits halbiert.
Beruhigungspillen von Notenbank und Regierung
Frankreichs Notenbankchef Christian Noyer und Staatspräsident Nicolas Sarkozy versuchten die Anleger zu beruhigen. «Die Befürchtungen der Märkte sind stark übertrieben. Die Situation der französischen Banken ist solide», liess Sarkozy nach der wöchentlichen Regierungssitzung mitteilen.
«Das ist eine sehr kleine Herabstufung», strich Noyer heraus. Moody's habe sich mit dem Urteil nur den anderen Ratingagenturen angepasst. Der französische Bankensektor sei in guter Verfassung und könne schwere Krisen überstehen, es gebe keinen Grund zur Beunruhigung.
Sarkozy zeigte sich zur Rettung Griechenlands entschlossen. Zugleich erwarte er aber auch verstärkte Sparanstrengungen von Athen. Sarkozy unterstrich ausserdem die Festigkeit der französisch-deutschen Achse.