Angesichts der drohenden Staatspleite kämpft die griechische Regierung entschlossen um die dringend benötigten Milliarden aus dem Hilfsprogramm von EU und IWF. Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos zeigte sich am Montag zu harten Einschnitten bereit. Dazu gehört nach seinen Worten auch die Schliessung von unrentablen Unternehmen, die von staatlichen Subventionen abhängen - bis zum Jahresende.
Am Abend verhandelte Venizelos mit der «Troika» aus EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB). Er will die Missionschefs bewegen, ihre Arbeiten in Athen wieder aufzunehmen.
Nach dem überraschend schnellen Ende der Telefonkonferenz bewertete sein Ministerium die Gespräche als «substanziell und produktiv».
Sonne über der Akropolis - auf Griechenland warten schwierige Zeiten. /


Nach Angaben des Ministeriums und der EU-Kommission sollen die Gespräche am Dienstagabend fortgesetzt werden. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.
Positiver Troika-Bericht notwendig
Ein positiver Bericht der Troika über die Athener Budgetsanierung ist Vorbedingung für die Auszahlung der nächsten Kredittranche von acht Mrd. Euro aus dem alten Hilfsprogramm von 110 Mrd. Euro. Fliessen die Milliarden nicht, droht Griechenland nach offiziellen Angaben in Athen im Oktober die Zahlungsunfähigkeit.
Die Delegation hatte die Regierung Anfang September aufgefordert, noch mehr für die Sanierung der Staatsfinanzen zu tun und war überraschend ohne positives Votum aus Athen abgereist. Die Hängepartie belastete am Montag auch den Euro sowie die Aktienmärkte.