Ende August wiesen die privat-rechtlichen Einrichtungen einen Deckungsgrad von genau 100 Prozent und die chronisch finanzschwachen öffentlich-rechtlichen Institutionen einen von 88,9 Prozent auf. Die Mittel der privat-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen liegen damit genau auf dem versicherungsmathematischen Wert, bei dem die Mittel die erwarteten Ansprüche der Versicherten noch decken.
Zusammen wiesen die 373 von der gemeinsamen Fonds- und Anlagegesellschaft der Kantonalbanken, Swisscanto, untersuchten Pensionskassen einen Deckungsgrad von 95 Prozent auf. Ende 2010 betrug der Deckungsgrad dieser Einrichtungen, in denen gut zwei Drittel der beruflichen Versicherten sind, 99 Prozent.
Die Zahlen für Ende August seien Simulationen, sagte Pensionskassen-Expertin Jeanette Leuch am Mittwoch vor den Medien in Zürich. Dass von den privat-rechtlichen Einrichtungen 41 Prozent und von den öffentlich-rechtlichen Kassen 83 Prozent in der Unterdeckung seien, zeige die Knappheit der Mittel.
Die turbulente Wirtschaftslage macht den Pensionskassen zu schaffen. /

Magere Renditen
Zum Teil ist dies eine Folge des starken Frankens. Der Deckungsgrad aller Pensionskassen wäre laut Berechnungen der Firma Complementa Investment-Controlling Ende August bei 92,9 Prozent gelandet, wenn sie sich nicht gegen die Kursschwankungen der Währungen abgesichert hätten.
Die Finanzmärkte, neben den Arbeitnehmern und den Arbeitgebern der «dritte Beitragszahler» in der beruflichen Vorsorge, lieferten zusehends tiefere Erträge. Per Ende 2010 verfehlten die Pensionskassen die für das Jahr angegebene Zielrendite von 4,6 Prozent. Stattdessen erreichten sie 2,9 Prozent.
Kassen in der Bredouille
Laut Swisscanto-Geschäftsführer Gérard Fischer belasten die europäische Schuldenkrise und der unsichere Kurs der Leitwährungen Dollar und Euro die Pensionskassen «in höchstem Masse». Längerfristig verunmöglichen es laut Swisscanto aber vor allem die tiefen Zinsen, die versprochenen Renditen zu erwirtschaften.