In die Studie flossen Daten von nicht weniger als 8334 Schulkindern aus der Schweiz, Deutschland und Österreich ein. Die Forscher um Georg Loss und Charlotte Braun-Fahrländer vom Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut in Basel befragten einerseits die Eltern, ob ihre Schützlinge Rohmilch, Past- oder UHT-Milch tranken.
Starker Schutz
Wie die Forscher im Fachmagazin «Journal of Allergy and Clinical Immunology» berichten, war das Asthma-Risiko von Kindern, die nicht erhitzte Rohmilch tranken, um 41 Prozent tiefer als jenes von Kindern, die immer im Laden gekaufte Milch bekamen. Allergien waren 26 Prozent seltener, Heuschnupfen gar um 49 Prozent.
Milch, die zwar frisch vom Bauernhof stammte, dann aber erhitzt wurde, hatte keinen schützenden Effekt. Offenbar würden also die in der Milch vorhandenen Schutzstoffe gegen Asthma und Allergien durch Erwärmen abgetötet, sagte Georg Loss, der Erstautor der Studie. Schon frühere Studien hätten die präventive Wirkung von Rohmilch nachgewiesen.
Rohmilch bietet Schutzstoffe, unser Körper ist sich jedoch nicht mehr an sie gewöhnt. /

Gefahren der Rohmilch
Trotz der Schutzwirkung raten die Forscher davon ab, Rohmilch zu trinken. Rohmilch könne gefährliche Bakterien enthalten, zum Beispiel Listerien, sagte Braun-Fahrländer. Deshalb sollten Eltern darauf verzichten, sie als Asthmaprävention für ihre Kinder einzusetzen. Pasteurisierte Milch und UHT-Milch seien sicherer.
Ihr zufolge ist ein Fernziel der Forschung, eine allergieschützende Milch zu schaffen, die keine Gesundheitsrisiken birgt. Dazu müssten zuerst einmal die entsprechenden Stoffe identifiziert werden. Dann liessen sich vielleicht Methoden entwickeln, mit denen gefährliche Mikroben aus der Milch entfernt könnten, ohne die nützlichen Komponenten abzutöten.