«Wir haben ihn sogar bekniet, dass er bleibt», sagte Villiger. «Ich hätte den Entscheid lieber anders gesehen. Aber wenn Oswald Grübel einmal eine Meinung habe, sei es schwierig, ihn davon abzubringen. Schon am Donnerstag habe sich der UBS-Verwaltungsrat in Singapur mit der Nachfolge Grübels beschäftigt.»
«Irgendwann spürten wir, dass er diesen Entscheid nicht mehr umkippen wollte», sagte Villiger. «Der Verwaltungsrat habe dies dann akzeptiert.» In der Sonntagspresse gab es gleichzeitig Spekulationen, Grübel habe seinen Posten nicht von sich aus aufgegeben.
»Kein Druck aus Singapur«
Villiger verneinte, dass es Druck und Forderungen vom Staatsfonds Singapurs gab. Der Fonds hat Grübel wiederholt sein Vertrauen ausgesprochen und hielt ihn für einen bewährten, sturmerprobten Banker. Dass sich der Staatsfonds vergangene Woche kritisch geäussert habe, habe mit der Innenpolitik Singapurs zu tun.
Der Staatsfonds hat mit seiner UBS-Beteiligung rund 6 Mrd.
UBS-Verwaltungsratspräsident Kaspar Villiger (r.): «Wir haben ihn sogar bekniet, dass er bleibt.» /


Fr. verloren. Villiger äusserte Verständnis dafür, dass dies in ostasiatischen Stadtstaat diskutiert werde. Er habe mit dem Staatsfonds keine personellen Fragen diskutiert.
Oswald Grübel war am Samstag zurückgetreten, weil in der vorigen Woche in 2,3-Mrd.-Dollar-Verlust bekannt wurde, den ein UBS-Händler in der Londoner Investmentbank-Filiale angerichtet hatte. Grübel habe mit seinem Rücktritt ein Zeichen setzen wollen, dass die Bank diesen Verlust ernst nehme, sagte der Verwaltungsratspräsident.
Im November orientiere die Bank über die Zukunft der Investmentbank, sagte Villiger. Klar sei aber, dass die Sparte weniger Risiken eingehen würde und weniger Kapital beanspruchen müsse. Der Umbau der UBS könne zwei oder drei Jahre dauern, sagte Villiger.