Bis Ende August seien monatlich im Schnitt 2108 «Vorfälle» registriert worden, hiess es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon an den UNO-Sicherheitsrat. Das sei ein Plus von 39 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum.
Ban stellte «beträchtliche politische Unbeständigkeit und beunruhigende Niveaus der Unsicherheit» in Afghanistan fest. Die Zahl der Selbstmordanschläge blieb mit durchschnittlich zwölf pro Monat und unverändert zum Vorjahreszeitraum. Allerdings habe der Anteil komplexer Angriffe von Selbstmordkommandos im Berichtszeitraum um 50 Prozent zugenommen.
Ein solches Kommando hatte vor gut zwei Wochen im Zentrum Kabuls die US-Botschaft und das ISAF-Hauptquartier unter Beschuss genommen. Sicherheitskräfte konnten den Angriff erst nach rund 20 Stunden niederschlagen.
Auch nach diesem Angriff hatte die Internationalen Schutztruppe ISAF an ihrer Einschätzung festgehalten, dass sich die Sicherheitslage in Afghanistan verbessert habe.
US-Army in Afghanistan (Archivbild). /


Ihr Sprecher, der deutsche General Carsten Jacobson, hatte gesagt, es sei gelungen, den Trend der Vorjahre zu brechen.
Auch mehr zivile Opfer
In den vergangenen Jahren verschärfte sich die Sicherheitslage stetig. Vor knapp zehn Jahren (7. Oktober) begann der US-geführte Angriff auf Afghanistan, der zum Sturz des Taliban-Regimes führte.
Auch die Zahl der zivilen Opfer bei dem Konflikt nimmt nach Angaben der UNO weiter zu. Zwischen Juni und August habe die UNO-Mission in Afghanistan (UNAMA) 971 getötete und 1411 verletzte Zivilisten gezählt, hiess es in dem Bericht Bans. Das sei eine Zunahme von 5 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum.
Aufständische waren demnach für 77 Prozent dieser Fälle verantwortlich, afghanische und ausländische Sicherheitskräfte für 12 Prozent. Den Rest konnte UNAMA keiner Konfliktpartei zuordnen.