Schon heute sei ein Drittel der dienstpflichtigen Schweizer untauglich, stellte Pierre Maudet (FDP), Präsident der EKKJ und Genfer Stadtpräsident, am Montag in Bern fest. Bei einer auf 100'000 Mann verkleinerten Armee werde sich die Wehrungerechtigkeit noch weiter verschärfen. «Der Überschuss wird noch zunehmen.»
Obwohl die Zukunft der Armee in den letzten Woche prominent von der Politik diskutiert worden sei, habe trotz Wahlkampf kaum eine Diskussion über das Problem der Wehrpflicht stattgefunden, bedauerte Maudet.
Freiwillig ins Militär: Sturmgewehrübergabe im Zeughaus. /


Das wolle die Kommission mit dem Bericht an Bundesrat und Parlamentarier nachholen.
Der Bericht «Ein Dienst für das Gemeinwohl» will die Dienstpflicht nicht abschaffen, sondern umkrempeln. Nach Ansicht der 20-köpfigen ausserparlamentarischen Kommission soll künftig jeder Schweizer frei wählen können, ob er Militär- oder Zivildienst leisten will.
Schutzklausel für Armee
Für den Notfall gäbe es eine Schutzklausel, welche der Armee das nötige Personal sichern würde. Frauen sollen nach der Meinung der Kommission weiterhin nicht dienstpflichtig sein, da sie nach wie vor den Hauptteil der Betreuungsaufgaben übernehmen.
Die Schweizer Jugend sei laut Umfragen bereit, einen Dienst für die Öffentlichkeit zu leisten, doch die Attraktivität der Armee habe abgenommen, sagte Maudet weiter. Viele Jugendliche hielten die Tätigkeiten nicht für sinnvoll, und zudem könnten sich Probleme mit der Arbeit und Ausbildung stellen. Um die Wehrpflicht sinnvoll fortzuführen, sei deshalb eine grundlegende Reform unabdingbar.