«Flüchtlinge dürfen nicht zum Kollateralschaden Immigranten-feindlicher Meinungen und Politik werden», sagte Guterres bei der Eröffnung der Jahresversammlung des Flüchtlings-Hochkommissariats.
Offene und tolerante Gemeinschaften aufzubauen, sei ein langsamer und heikler Prozess, aber die Nichtdiskriminierung sei ein fundamentaler Grundsatz der Menschenrechte, und alle Staaten hätten die Pflicht, das Prinzip einzuhalten.
Nach Einschätzung Guterres' bedroht die zunehmende Fremdenfeindlichkeit den Manövrierraum zum Schutz der Flüchtlinge. Umso schwieriger sei es, für die 43 Millionen Flüchtlinge weltweit - Vertriebene innerhalb wie ausserhalb ihres Landes - Lösungen zu finden.
Ungewissheiten seien die Regel, die Zahl der Krisen vervielfachten sich: am Horn von Afrika, in der Elfenbeinküste, in Libyen und anderen arabischen Ländern.
Weltweit sind 43 Millionen Menschen auf der Flucht. /


Die Krise in Somalia und angrenzenden Ländern sei eine der schwerwiegendsten, die er kenne - etwa 14 Millionen Menschen in Somalia, Kenia und Äthiopien seien auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.
Voraussehbare Entwicklung
«Diese Entwicklung konnten wir lange voraussehen», sagte Guterres. Aber die internationale Gemeinschaft habe viel zu langsam auf die ersten Anzeichen reagiert. Was noch viel schlimmer sei: Man habe gar nicht die Kapazität zur Vermeidung einer solchen Entwicklung gehabt.
Das UNHCR wird seinen Geldgebern diese Woche ein Budget von 3,5 Milliarden Dollar für das kommende Jahr und von 3,4 Milliarden Dollar für 2013 vorlegen. Guterres deutete an, er wolle den Kreis der Beitragszahler auf den Privatsektor ausweiten.