Die Daten wurden Personen aus Europa, Asien, Afrika gestohlen. «In Europa reagieren Banken und Kreditkartenfirmen in solchen Fällen relativ rasch», sagt Hans Zeger von der ARGE Daten im Gespräch.
Know-how
Die Polizei bezeichnet die Operation als grössten Fall von Identitätsdiebstahl, den es in den USA je gegeben hat. 111 Personen werden verdächtigt, an den illegalen Geschäften beteiligt gewesen zu sein, 86 davon wurden bereits festgenommen. Die Kriminellen haben professionelle Handlanger ausgeschickt, um Kreditkarteninformationen zu stehlen. Die Daten wurden anschliessend in den USA auf leere Kartenrohlinge gespielt, um ein funktionstüchtiges Duplikat zu erstellen. «Das technische Niveau der Kriminellen ist normalerweise nicht besonders hoch.
Die Betrüger kaufen mit gefälschten Kreditkarten bevorzugt Apple-Geräte. /


Sie haben meist Erfolg, indem sie bekannte Sicherheitslücken ausnutzen», so Zeger.
Die Kartenrohlinge für ihre Umtriebe haben die Verbrecher aus Russland, Syrien, China und dem Libanon bezogen. Um an die Daten von Karteninhabern zu kommen, haben sie auch Mittelsmänner bezahlt, die sich als Arbeiter im Einzelhandel verdingt haben. «Die Gefahr, dass die Daten gestohlen werden, ist im realen Leben grösser als im Internet. Zumindest wenn man sich online an anerkannte Firmen hält», erklärt Zeger. Die gefälschten Kreditkarten wurden dann in den ganzen USA dazu verwendet, Waren einzukaufen. Dabei spezialisierten sich die Diebe hauptsächlich auf Apple-Produkte, da diese einfach loszuwerden sind.
Grosse Summen
Im Zuge der Hausdurchsuchungen stellte die Polizei unter anderem Apple-Produkte im Wert von 850.000 Dollar sicher. Ausserdem fanden die Beamten 650.000 Dollar in bar sowie einige Handfeuerwaffen und einen Lastwagen voller Elektronik-Artikel, Uhren und Designerschuhe. Die Ermittler sind den Betrügern auf die Schliche gekommen, indem sie dutzende Telefone abgehört haben.