Mittlerweile ist das Tier wieder bei seinem Besitzer. SVP-Nationalrat Ernst Schibli aus Otelfingen ZH konnte «Zottel» und seinen Artgenossen «Mimo», der ebenfalls entführt wurde, am Dienstagnachmittag wieder in den Stall bringen. Am Abend wurden die beiden von einem Tierarzt untersucht.
Er wolle sichergehen, dass den beiden nichts passiert sei, sagte der erleichterte Besitzer auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Auf den ersten Blick seien sie unverletzt. Dennoch ist die Entführung nicht spurlos am SVP-Maskottchen vorbeigegangen. «Zottel» ist müde und legte sich nach dem Ausladen lange hin.
Mantel für den Geissbock
Gelitten hat auch sein Fell: Bevor die Entführer ihn mit schwarzer Farbe anmalten, rasierten sie sein Winterfell komplett ab. Die Farbe mit Shampoo herauszuwaschen sei deshalb heikel, sagte Schibli.
Doch keine Salami: Zottel ist wieder da. (Archivbild) /


«Zottel» könne sich bei diesen Temperaturen und ohne Fell schnell erkälten. Am Wahlsonntag wird der SVP-Bock darum vielleicht ein wärmendes Mäntelchen tragen müssen.
Die Partei zeigte sich erleichtert darüber, dass ihr Glücksbringer wieder aufgetaucht ist. Die Entführung bezeichnete sie in einer Mitteilung als «feige Aktion einer extremistischen Täterschaft.»
«Rassistische Paranoia gefördert»
Wer die beiden Tiere am vergangenen Wochenende entführte, ist noch unklar. Eine «Antifaschistische Aktion» hatte sich auf dem linken Internet-Portal Indymedia aber zur Tat bekannt und angekündigt, «Zottel» vor Gericht zu stellen.
Das Tier habe mitgeholfen, die «rassistische Paranoia zu fördern» und müsse deswegen verurteilt werden, schrieben sie. Danach war von den mutmasslichen Entführern nichts mehr zu hören. Auch Forderungen stellten sie keine.
«Zottel»-Salami
Nicht alle reagierten auf «Zottels» Verschwinden aber mit Sorge: Die Entführung des SVP-Maskottchens sorgte vor allem im Internet für humoristische Reaktionen. So wurde etwa eine Website aufgeschaltet, auf der «Zottel»-Salami bestellt werden konnte.
In zahlreichen Foren wurde zudem diskutiert, ob «Zottels» Entführung nicht von der SVP selber inszeniert worden sei, um kurz vor den Wahlen noch in die Schlagzeilen zu kommen. Schibli betont, dass dies garantiert nicht der Fall sei.