Der 52-jährige Frei erzielte lediglich 5312 Stimmen. CVP-Kandidat Max Nadig (51) holte 1840 Stimmen; auf den 52-jährigen Samuel Büechi vom Grünen Appenzellerland (GRAL) entfielen 1114 Stimmen.
Der Anwalt Caroni war persönlicher Mitarbeiter von Ex-Bundesrat Hans-Rudolf Merz. Er ersetzt FDP-Nationalrätin Marianne Kleiner (64), die nicht mehr zur Wahl antrat. Ihr Kommentar: «Wir sind glücklich.» Niemand, selbst der siegreiche Caroni nicht, hatte mit einem derart klaren Ergebnis gerechnet: «Ich bin überwältigt,» sagte Caroni.
Als mögliche Gründe für den deutlichen Wahlsieg nannten Sieger und Verlierer das Doppelmandat von Frei im Fall einer Wahl. Caroni hatte volksnah mit beschlagenem «Chüeligürtel» in kariertem Bauernhemd mit dem Slogan «Ausserrhoden hat Zukunft» geworben. In einem intensiven Wahlkampf war er im ganzen Kanton persönlich auf die Wähler zugegangen.
Überraschungserfolg: Andrea Claudio Caroni. /


Allein mit Geld habe Caronis Wahlsieg nichts zu tun, sagte SVP-Parteipräsident Edgar Bischof: «So viele Leute kann man nicht kaufen.» Er habe mit einer Niederlage gerechnet, gestand der unterlegene Köbi Frei. Der CVP-Kandidat Max Nadig war enttäuscht: Die FDP habe enorm mobilisiert.
GRAL-Kandidat Samuel Büechi zeigte sich als guter Verlierer: Er brachte dem Sieger auf dem Hackbrett ein Ständchen mit dem Appenzellerlied «Hesch ken Rappe Geld im Sack.» - «Eine Charme-Offensive,» so Büechi. Für ihn sei ausschlaggebend, dass das GRAL sich etabliert habe. Die Wahlbeteiligung betrug 47,51 Prozent.
Altherr in den Ständerat
In den Ständerat entsenden die Ausserrhoder wiederum den 61-jährigen Freisinnigen Hans Altherr. Er erzielte 14'672 Stimmen. Das absolute Mehr lag bei 8044 Stimmen, die Wahlbeteiligung lag bei 46,9 Prozent. Altherr wird im nächsten Jahr aller Voraussicht nach Ständeratspräsident.