«Das bedeutet für unsere Branche 2012 einen Verlust von 10'000 Stellen. 97 Prozent oder 320'000 Stellen bleiben aber erhalten», sagte Hess. Es gebe keine Desindustrialisierung der Schweiz wenn der Eurokurs von 1,20 Fr. gehalten werden könne.
Im Sommer sei die Gefahr einer flächendeckenden Verlagerung der Arbeitsplätze akut gewesen. «Wenn die Notenbank die Franken-Aufwertung nicht gestoppt hätte, wäre die Industrielandschaft Schweiz umgepflügt worden», sagte Hess.
Hans Hess: «Wenn die Notenbank die Franken-Aufwertung nicht gestoppt hätte, wäre die Industrielandschaft Schweiz umgepflügt worden.» /


Aber rund die Hälfte der Firmen müsse im nächsten Jahr nochmals Kosten sparen, um ihre Konkurrenzfähigkeit zu stärken.
Auch bei einem Euro-Kurs von 1,20 Fr. seien die Schweizer Produkte immer noch um über 10 Prozent teurer als diejenigen der ausländischen Konkurrenz. Wenigstens sei seit der Euro-Untergrenze der Schweizerischen Nationalbank (SNB) eine gewisse Stabilität und damit Planungssicherheit vorhanden.
Weitere Abschwächung erwünscht
Der ideale Kurs wäre beim Euro die Kaufkraftparität von 1,35 Franken. «Daher wünschen wir eine weitere Abwertung des Frankens», sagte Hess.
Nach dem Rückgang im zweiten Quartal hätten sich die Aufträge der MEM-Industrie stabilisiert. «Einen Absturz der Auftragseingänge sehen wir nicht», sagte Hess: «Aber frühzyklische Branchen wie die Halbleiter- und die Textilmaschinenindustrie mussten bereits einen deutlichen Einbruch von mehr als 10 Prozent hinnehmen.»