Gegenüber der Vorjahresperiode gingen die Aufträge um 2,6 Prozent zurück. Im ersten Quartal hatten sie noch um 27,3 Prozent zugelegt. Insgesamt resultierten im ersten Halbjahr 11,6 Prozent mehr Bestellungen.
Dank guter Aufträge in den Vorquartalen stiegen die Umsätze im ersten Halbjahr um 3,7 Prozent. Bescheiden, wie Peter Dietrich, Direktor des Branchenverbands Swissmem, am Mittwoch an den Halbjahresmedienkonferenz in Bern bilanzierte. Zudem sei das Vorkrisenniveau bei weitem noch nicht erreicht.
Durch den starken Franken wuchs der Druck auf die Exportpreise. Alleine im zweiten Quartal sanken diese um durchschnittlich 4,9 Prozent, im ersten Halbjahr beträgt der Rückgang 4,1 Prozent. Mittlerweile sind die Exportpreise seit zehn Quartalen rückläufig.
Die Aussichten sind nach der negativen Trendwende trübe. Gemäss Dietrich erwarten in den kommenden zwölf Monaten 27,8 Prozent der MEM-Unternehmen weniger Aufträge.
Die Auftragseingängen gingen gegenüber der Vorjahresperiode um 2,6 Prozent zurück. /


Die Zahl der optimistisch gestimmten Firmen halbierte sich.
Branche im Hamsterrad
Kurzfristig hilft der Branche nur eine deutliche Abschwächung des Schweizer Frankens, erklärte Swissmem-Präsident Hans Hess. Er begrüsste darum die Massnahmen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sowie das Vorgehen des Bundesrates.
Mit Innovation, Sparbemühungen, Einkäufen im Euroraum und anderem versuchten die Unternehmen, ihren erodierenden Margen zu begegnen. Bei allem Strampeln kämen sie aber wie der Hamster im Rad keinen Schritt weiter. Einmal «geht der Schnauf aus», warnte Hess.
Die Frankenstärke bedrohe die industrielle Basis der Schweiz. Die Dauer und die schiere Grösse der Frankenstärke bringe die Konjunktur zum Kippen. Es sei «fünf vor Zwölf». Die Firmen seien in der Planungsphase und wüssten nicht, welchen Euro- oder Dollarkurs sie budgetieren sollten. Ziel müsse ein Eurokurs in Richtung Kaufkraftparität sein - zwischen 1.35 und 1.40 Franken.