Auch die Aussichten sind angesichts von Schuldenkrise und nachlassendem Wirtschaftswachstum unsicherer geworden. So sank beispielsweise der Auftragseingang in China um 5 Prozent. Prognosen für den weiteren Geschäftsverlauf zu treffen sei beim aktuellen Umfeld schwierig, sagte Konzernchef Joe Hogan am Donnerstag. Für China sei er aber nicht pessimistisch.
ABB habe den Auftragsbestand insgesamt um 7 Prozent ausbauen können. Gefragter waren Elektromotoren und Roboter, ebenso wie Serviceleistungen im Öl- und Gassektor. Das Energietechnikgeschäft profitiert vom Bau von Stromverteilungsnetzen in Schwellenländern und von erneuerbaren Energiequellen.
Der Auftragseingang nahm sogar um 20 Prozent auf 9,826 Mrd. Dollar zu. Dazu trug aber die übernommene US-Gesellschaft Baldor Electric wesentlich bei. Das organische Auftragswachstum betrug 6 Prozent. ABB konnte den bisher grössten Stromübertragungsauftrag verbuchen: für rund 1 Mrd. Dollar wird ein Windpark in der Nordsee ans deutsche Festlandnetz angeschlossen.
Solche Infrastruktur-Grossprojekte werden von langer Hand vorbereitet, dieses Geschäft reagiert verzögert auf Wirtschaftskrisen. Im frühzyklischen Geschäft, das rund ein Fünftel zum ABB-Umsatz beiträgt, hat sich das Wachstum aber bereits abgeschwächt.
Positive Aussichten. /


Das liege am starken Vorjahresquartal und an der rückläufigen Nachfrage in einigen Industriesektoren, hiess es.
Solides Wachstum
Der Konzernumsatz weitete sich zwar um 18 Prozent auf 9,337 Mrd. Dollar aus. In Lokalwährungen waren es aber 11 Prozent und organisch nur 4 Prozent. Der Konzerngewinn stieg um 2 Prozent auf 790 Mio. Dollar. Mit Kostensenkungen habe ABB den Preisdruck im Energietechnikgeschäft erneut mehr als ausgleichen können, erklärte Hogan. Die Talsohle bei den Preisen in der Stromübertragung sei wohl erreicht.
ABB peilt für 2011 Kostensenkungen um mindestens 1 Mrd. Dollar an. Davon wurden in den ersten neun Monaten 750 Mio. Dollar erzielt. Im dritten Quartal waren es 270 Mio. Dollar, wovon etwa 60 Prozent mit optimiertem Einkauf erzielt wurden. Demgegenüber verlor ABB mit Derivategeschäften im Berichtsquartal rund 100 Mio. Dollar.