Michael Jackson (50) litt unter Entzugserscheinungen. Im Prozess gegen den Leibarzt des Musikers ('Earth Song') traten gestern der Suchtexperte Dr. Robert Waldman und der Anästhesist Dr. Paul White für die Verteidigung in den Zeugenstand. Ihre Aussagen sollten Dr. Conrad Murray entlasten, der angeklagt wird, den Star mit einer Überdosis Propofol vergiftet zu haben und wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht steht. Dr. Waldman meinte laut 'Fox News', der Künstler sei «wahrscheinlich süchtig nach Opiaten gewesen», insbesondere nach Demerol, einem starken Schmerzmittel, das zum Beispiel bei Geburten eingesetzt wird.
Der Arzt hatte sich die medizinischen Unterlagen des Stars vorgenommen und sich besonders mit der Dosierung von Schmerzmitteln, die der über die letzten Jahre bekommen hatte, befasst. Dabei bemerkte der Fachmann, dass Michael Jackson 2009 von seinem Dermatologen «sechs Wochen lang, sehr oft, eine sehr hohe Dosis» Demerol bekommen hatte. Der Hautarzt Dr.
Michael Jackson litt unter Entzugserscheinungen. /


Arnold Klein behandelte den Sänger mit Botox gegen Falten und gab ihm das Medikament Restylane gegen starkes Schwitzen. Ausserdem spritzte der Arzt ihm zunächst bei jedem Besuch 200mg Demerol im Mai 2009 und dann sogar 300mg.
Vier Jahre Gefängnis drohen
Diese Mengen, so Dr. Waldmann, hätten jeden Menschen süchtig gemacht. Die Schlaflosigkeit, unter der Michael Jackson so furchtbar gelitten hatte, könnte eine Entzugserscheinung gewesen sein. Die Verteidigung stellte nach der Aussage klar, dass Dr. Murray mit dem Narkosemedikament Propofol lediglich versucht habe, dem Star beim Einschlafen zu helfen.Der letzte Zeuge, Propofol-Fachmann Dr. Paul White bestätigte, dass Propofol oral eingenommen nicht zum Tod führen kann.
Der Mediziner hatte vorab schon einige Kontroversen ausgelöst, weil er zu diesem Befund mit Tierversuchen gelangt war: Er hatte Hunden das Propofol oral verabreicht und deren Reaktionen untersucht. Die Beweisaufnahme der Verteidigung soll damit abgeschlossen sein und es wird erwartet, dass der Richter den Fall abschliesst. Dem Leibarzt von Michael Jackson drohen bei einer Verurteilung vier Jahre Gefängnis.