Es fehle an Risikokapital der Banken, dabei sei Cleantech ein globaler Wachstumsmarkt, sagte Leuthard in Zürich am Cleantech Day des «Swiss Equity Magazin». Zu den sauberen Technologien zählten nicht nur erneuerbare Energien, sondern etwa auch die Abwasseraufbereitung, die Städtebauplanung oder Prozesse für die Maschinenindustrie.
Die Schweiz verfüge hier über viel Fachwissen. Werde es weiterentwickelt, nütze das nicht nur der Umwelt, sondern so könne ein starker Pfeiler der Wirtschaft entstehen, sagte Leuthard. «Grün» und «Nachhaltigkeit» seien Modewörter, viele sagten «A», jetzt müssten sie auch «B» sagen und den Tatbeweis erbringen.
Der Bund engagiere sich; unter anderem mit dem gestarteten Programm zur Gebäudesanierung, mit Geldern für Forschung, Entwicklung und Ausbildung oder der Unterstützung von Exporten durch die Aussenwirtschaftsförderin OSEC. Schliesslich bilde sich auch in den Wachstumsmärkten eine Mittelschicht, die sich Cleantech leisten könne.
Die Unternehmensfinanzierung sei aber nicht die Rolle des Staates, der den Markt nur anschieben solle, sondern ureigentliches Unternehmertum.
Doris Leuthard: Banken sollen endlich Geld für Investitionen rausrücken. /


Viele Investoren suchten neue Anlagemöglichkeiten. Sie setze auf Technologien und Private, das sei das bewährte Erfolgsrezept der Schweiz, sagte Leuthard.
«Grüngeldstrategie» gefordert
Nick Beglinger, Präsident des Wirtschaftsverbandes Swisscleantech, pflichtete bei, bei der Umsetzung von Innovation in funktionierende Firmen laufe es in der Schweiz nicht wie es sollte. Dies müsse sowohl über die angelsächsischen Venture/Start-up-Fonds wie auch über die regionalen Banken geschehen.
Beglinger forderte die Finanzindustrie auf, neben einer Weissgeld- auch auf eine «Grüngeld»-Strategie zu setzen. Davon werde die Branche insgesamt profitieren. Nachhaltiges Wirtschaften sei nicht ein Problem, sondern eine Opportunität. Neben den Vermögensverwaltern wolle sein Verband vor allem die Pensionskassen einbinden.