Die pakistanischen Streitkräfte erklärten am Samstag in einer Stellungnahme, die NATO-Helikopter hätten am Vorabend in der Stammesregion Mohmand das Feuer eröffnet. Es habe sich um einen «grund- und wahllosen Angriff». Die NATO-Helikopter seien nicht provoziert worden. Es habe Opfer gegeben, Einzelheiten seien aber noch nicht bekannt.
Das staatliche Fernsehen berichtete von 25 getöteten Soldaten. Zwei Behördenmitarbeiter in Mohmand bestätigten die Angaben. 14 weitere Soldaten seien verletzt worden. Ein Gewährsmann in Mohmand sagte, die Helikopter hätten zwei Mal einen Kontrollpunkt angegriffen. Unter den Todesopfern seien zwei Offiziere.
Ein Luftangriff der NATO in Pakistan fordert wieder Opfer. (Archivbild) /


Die Regierung der Nachbarprovinz Khyber Pakhtunkhwa nannte die Attacke über die Staatsgrenze zwischen Afghanistan und Pakistan hinweg «inakzeptabel und nicht zu tolerieren».
NATO bestätigt Vorfall
Vertreter der NATO-geführten Internationalen Schutztruppe in Afghanistan (ISAF) in Kabul erklärten, man wisse von dem Vorfall. Es werde eine Erklärung geben, sobald bekannt sei, was genau passiert sei.
«Wir wissen, dass es einen Vorfall im Grenzgebiet gegeben hat», sagte ISAF-Sprecher Brian Badura. «Wir sind dabei, Einzelheiten zu sammeln, und haben mit der Untersuchung begonnen.»
Nachschublieferungen gestoppt
Stunden nach dem Angriff wurde der Grenzübergang Torkham geschlossen, wie Zollbeamte erklärten. Es habe eine mündliche Anweisung gegeben, alle Nachschublieferungen der NATO zu stoppen.
Etwa 40 Lastwagen und Tankfahrzeuge seien zurückgewiesen worden, sagte ein Regierungsvertreter. Die nun geschlossene Route führt über den Khyber-Pass, über den die NATO etwa 30 Prozent ihrer Nachschublieferungen für die Truppen in Afghanistan abwickelt.
Im September 2009 waren zwei pakistanische Soldaten bei einem NATO-Luftangriff getötet worden. Die Allianz entschuldigte sich für den Vorfall, Pakistan sperrte als Reaktion eine der Versorgungsrouten für zehn Tage.