«Die ganze Welt blickt auf uns», sagte Barroso zu Beginn eines Kongresses der Europäischen Volkspartei (EVP) in der südfranzösischen Stadt Marseille. «Es ist extrem wichtig, dass wir alle, die ganze EU, zeigen, dass der Euro unumkehrbar ist.» Der Brüsseler Gipfel von Donnerstag und Freitag sei «entscheidend».
Das Treffen der konservativen Staats- und Regierungschefs in Marseille beginnt mit einem Mittagessen. Danach hält der französische Präsident Nicolas Sarkozy die erste Rede vor dem Kongress, als eine der letzten spricht die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Die europäischen Konservativen sind sich untereinander nicht einig, wie die Euro-Krise bewältigt werden soll. So lehnt beispielsweise der irische Regierungschef Enda Kenny eine von Merkel und Sarkozy vorgeschlagene einheitliche Unternehmenssteuer ab. Er befürwortet auch eine grössere Rolle der Europäischen Zentralbank und Euro-Bonds.
José Manuel Barroso, EU-Kommissionspräsident. /


Der konservative britische Regierungschef David Cameron kommt nicht nach Marseille. Die EU-kritischen britischen Tories hatten die EVP 2009 verlassen.
Herabstufung der ganzen Union droht
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) drohte am Donnerstag mit der Herabstufung der Europäischen Union (EU). Der Ausblick für das langfristige AAA-Rating der Union werde auf negativ gesetzt. Zuvor hatte S&P mehrere der 17 Euro-Länder vor einer möglichen Herabstufung gewarnt, darunter auch Deutschland und Frankreich.
Die chinesische Ratingagentur Dagong ging bereits einen Schritt weiter und stufte die Kreditwürdigkeit Frankreichs herab. Wegen anhaltender Strukturprobleme werde Frankreichs Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt weiter abnehmen und sein Wachstum mittelfristig schwach bleiben, hiess es am Donnerstag.