Die Polizeitaktik sei fehlerhaft gewesen, heisst es in einem am Montag veröffentlichten Bericht eines Parlamentsausschusses zur Rolle der Polizei bei den Ausschreitungen. Hätten die Ordnungshüter in London von Anfang an härter durchgegriffen, wären Nachahmereffekte in anderen Städten gar nicht erst entstanden.
Die Zahl der Polizisten sei anfangs zu gering gewesen und ihre Ausbildung für solche Zwecke sei nicht ausreichend. «Ganz klar konnte das Gefühl aufkommen, dass ersehnte Konsumgüter mittels Plünderungen zu bekommen sind.
Der britischen Polizei wird vorgeworfen, bei den Krawallen in London zu wenig durchgegriffen zu haben. /


Es gab ein grosses Element opportunistischer Kriminalität und Nachahmereffekte», heisst es in dem Bericht.
Fünf Todesopfer und riesiger Schaden
Schon im August waren Fragen aufgekommen, warum die Polizei sich passiv verhalte und Straftäter zunächst gewähren lasse. Damals hatten Tausende meist junger Engländer Häuser und Autos in Brand gesteckt, die Scheiben von Läden und Wohnungen eingeworfen und Schaufenster geplündert.
Fünf Menschen starben. Der Sachschaden wird auf weit über eine halbe Milliarde Pfund (rund 727 Millionen Franken) geschätzt.