Die Krawalle forderten inzwischen erneut ein Todesopfer. Ein 68 Jahre alter Mann starb kurz vor Mitternacht an seinen bei den Unruhen in London erlittenen Verletzungen.
Wie Scotland Yard nach Medienberichten in der Nacht mitteilte, seien Mordermittlungen eingeleitet worden. Der 68-Jährige sei am Montag im Londoner Stadtteil Ealing attackiert worden, als er ein Feuer löschen wollte. Der Mann hatte schwere Kopfverletzungen erlitten.
Tatverdächtige festgenommen
Im Fall von drei während der Krawalle ums Leben gekommenen Männern nahm die Polizei drei Tatverdächtige fest, darunter einen 16-Jährigen. Die Männer waren am frühen Mittwochmorgen in Birmingham von einem Autofahrer überrollt und getötet worden. Nach Angaben von Zeugen hatten sie Geschäfte ihrer Wohngegend vor Plünderern schützen wollen.
Ein 26-Jähriger, der in der Nacht zum Dienstag angeschossen wurde, war im Spital gestorben.
Ein Bild der Zerstörung. /


Der Mann war mit mehreren Schusswunden in einem Auto im Bezirk Croydon gefunden worden. Nach Angaben der Polizei waren zu dem Zeitpunkt zwei weitere Personen anwesend. Sie wurden verhaftet, weil sie Diebesgut bei sich trugen.
Gerichte legen Nachtschichten ein
Mehrere Gerichte - unter anderem in London - legten erneut Nachtschichten ein, um die seit Beginn der Krawalle am Samstag festgenommenen Randalierer in Schnellverfahren zur Verantwortung zu ziehen. Über Nacht kam es zu zahlreichen neuen Festnahmen, insgesamt liegt die Zahl der Festgenommenen bei mehr als 1500.
Premierminister David Cameron wollte am Freitag erneut sein Krisenkabinett zusammenrufen, nachdem er am Tag zuvor bei einer Sondersitzung des Parlaments erklärt hatte, man werde weiterhin mit harter Hand gegen Randalierer vorgehen.
In der Nacht zum Freitag waren erneut rund 16'000 Polizisten alleine in der britischen Hauptstadt im Einsatz. Ein ranghoher Polizeibeamter gab am späten Donnerstagabend zu, dass die Polizei zum Höhepunkt der Unruhen in London in der Nacht von Montag auf Dienstag nicht genug Beamte auf den Strassen gehabt habe. Die Polizei steht in der Kritik, weil sie nicht schnell genug auf die Unruhen reagiert haben soll.