Es waren die ersten Selbstmordanschläge in Syrien seit Beginn der Massenproteste gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad. Bei der Explosion der Autobomben vor Gebäuden der syrischen Sicherheitskräfte und des Geheimdienstes sind nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Sana 44 Menschen ums Leben gekommen und weitere 166 verletzt worden. Laut Spitalärzten gab es 50 Tote.
Staatliche Stellen machen das Terrornetzwerk Al-Kaida für die Selbstmordanschläge verantwortlich. Oppositionelle Kreise zweifeln diese Version allerdings an. Manche vermuten sogar den Staat hinter den Anschlägen.
Auch am Samstag gingen Regierungstruppen gegen Assad-Gegner in den Protesthochburgen Idlib und Homs vor. Dabei sollen zwei Menschen getötet worden sein. Seit Beginn des Aufstands gegen Assad im März sind nach UNO-Schätzungen mindestens 5000 Menschen ums Leben gekommen.
UNO-Sicherheitsrat: Die Gewaltaktionen in Syrien müssen ein sofortiges Ende finden. /

Kritik seitens der UNO
Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte derweil die Anschläge aufs Schärfste. Das höchste UNO-Gremium sprach in einer Erklärung am Freitag den Opfern der beiden Selbstmordattentate in Damaskus und deren Familien ihr Beileid aus.
Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Selbstmord-Attentate. Die Gewaltaktionen seien «inakzeptabel» und müssten «ein sofortiges Ende finden», sagte Ban in New York.
Er rief zu einem «umfassenden, von Syrien geführten Prozess des politischen Wandels auf, der das demokratische Streben des syrischen Volkes aufgreife.» Er forderte Damaskus auf, den Aktionsplan der Arabischen Liga unverzüglich umzusetzen, um die Gewalt zu beenden.
Uneinigkeit
Die Arabische Liga hatte eine Mission gestartet, die das seit März andauernde Blutvergiessen in Syrien beenden sollte. Die Organisation schickte am Donnerstag ein erstes Team von zwölf Diplomaten und Experten nach Damaskus, um eine grössere Beobachtermission, die Ende Dezember beginnen soll, vorzubereiten.
Die 15 Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates konnten sich am Freitag nicht auf die Zustimmung zu einem von Russland vorgeschlagenen Text einigen, der den Start der Beobachtermission begrüsst. Ebenso uneinig ist man sich weiterhin über den Wortlaut im russischen Entwurf zu einer Resolution, die zum Ende der Gewalt in Syrien aufrufen soll.